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Alte Kulturpflanze, neu entdeckt
Aus A point vom 24.06.2024. Bild: Pro Specie Rara
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Alte Kulturpflanze Buchweizen kommt zurück auf die Teller

Buchweizen zählt in der Schweiz zu den vergessenen Kulturen. Einzig im Puschlav kennt man ihn noch von den Pizzocheri. Das soll sich nun ändern.

Kennen Sie Soba-Nudeln aus Japan? Sie sind im Original aus hundert Prozent Buchweizenmehl zubereitet. Nudeln aus Buchweizenmehl herzustellen ist schwierig, weil es glutenfrei ist und somit wenig «Klebstoffe» enthält. Das allerdings macht Buchweizen auch spannend für unsere Ernährung. Und: Auch für die Schweizer Felder ist Buchweizen eine Kultur, die gemäss Fachleuten interessant ist.

Die Sortenerhaltungsorganisation Pro Specie Rara (PSR) möchte deshalb den Anbau von Buchweizen in der Schweiz fördern. Zusammen mit der ETH Zürich will sie an einer Fachtagung Landwirtschaft, Gastronomie und Verkauf zusammenbringen.

Buchweizen ist sehr wertvoll und was Dünger und Wasser anbelangt, sehr anspruchslos.
Autor: Andrea Steinegger Pro Specie Rara

Weshalb sich Pro Specie Rara für Buchweizen einsetzt, erklärt Andrea Steinegger, Projektleiterin agrarökologische Sortenuntersuchung: «Buchweizen ist sehr wertvoll, weil er ein sogenanntes Pseudogetreide ist. Er ist gut als Ergänzung in der Fruchtfolge auf unseren Feldern. Zudem ist er, was Dünger und Wasser anbelangt, sehr anspruchslos.»

Buchweizen Fachtagung

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Um den Buchweizenanbau und -Konsum zu fördern, laden Pro Specie Rara und die ETH Zürich am 30. August 2024 zum Fachtag Buchweizen im Agrarkompetenzzentrum Strickhof in Lindau ZH ein.

Pseudogetreide bedeutet, dass Buchweizen zwar wie Getreide angebaut wird, botanisch aber nicht verwandt ist. Er ist näher verwandt mit dem Rhabarber oder dem Sauerampfer.

Buchweizen blüht wunderbar und ist auch eine Augenweide für uns Menschen.
Autor: Fabian Hess ETH Zürich

Nektarquelle für Bienen

Die fehlende Verwandtschaft zu Getreide bedeutet, dass der Buchweizen andere Schädlinge hat und andere Bedürfnisse an den Boden stellt. Doch nicht nur das generiert die Aufmerksamkeit der Fachleute: «Auch für die Kulturlandschaft ist Buchweizen eine Bereicherung», sagt Fabian Hess, Doktorand für molekulare Pflanzenzüchtung an der ETH Zürich. «Denn er blüht wunderbar und ist so eine Augenweide für uns Menschen, aber auch eine gute Nektarquelle für die Bienen im Sommer.»

Buchweizenfeld mit einer Blüte im Vorderbrund.
Legende: Buchweizenfelder sind ein Nektarparadies für Bienen. Imago/Zoonar

Fabian Hess betreut bei der ETH Zürich eine Buchweizen-Studie. 170 Sorten werden aktuell auf Schweizer Boden getestet. Die Ernteausbeute ist derzeit bei vielen Sorten noch bescheiden. Aber, so Fabian Hess: «Natürlich haben wir die Hoffnung, dass wir mit den intensivierten Züchtungsanstrengungen den Ertrag von Buchweizen erhöhen und vor allem auf ein stabiles Niveau bringen können.» 

Historisch gesehen gebe es Belege, dass Buchweizen früher auch im Schweizer Mittelland angebaut worden sei, so der ETH-Forscher.

Hafer wurde auch lange vernachlässigt.
Autor: Andrea Steinegger Pro Specie Rara

Sowohl Hess als auch Steinegger sehen ein grosses Potenzial für das Pseudogetreide. «Hafer etwa war auch lange vernachlässigt», sagt Steinegger, «aber heute ist er wieder sehr angesagt für eine gesunde Ernährung. Das Gleiche könnte auch mit dem Buchweizen passieren».

Radio SRF 1, A Point, 24.6.2024, 11:40 Uhr

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