Sie heissen: Kiesbank-Grashüpfer, grosse Schlürf-Biene, Feld-Lerche, Zitter-Gras oder Stinkender Samtschneckling. Gemeinsam ist allen, dass ihnen zunnehmend der Lebensraum fehlt. Braucht es mehr Platz für die Biodiversität? Oder schränkt das die Landwirtschaft zu sehr ein? Diskutieren Sie mit – in der Kommentar-Spalte ganz unten auf der Website.
Biodiversitätsinitiative macht Dampf
In der Schweiz sind 36 Prozent der untersuchten Pflanzen, Tiere und Pilzarten bedroht, schreibt das Bundesamt für Umwelt. In diesen Tagen befasst sich die nationale Politik intensiv mit dem Schwinden der Arten. Grund ist die Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft«, die sogenannte Biodiversitätsinitiative. Sie fordert mehr Fläche für Tiere und Pflanzen.
Rede-Marathon im Nationalrat
Der Bundesrat wollte eine Fläche von 17 Prozent für Biodiversität. Das Flächenziel strich der Nationalrat aber aus dem Gegenentwurf. In der neuen Formulierung soll auch den Kantonen ein Mitspracherecht eingeräumt werden, wenn es um Biodiversitätsflächen geht. Im Nationalrat hatte sich ein Redemarathon abgespielt. Die Idee des Bundesrats, zusätzlich zum bestehenden Schutzgebiet etwa die Fläche des Kantons Luzern neu unter Schutz stellen lassen, stellte sich als umstritten heraus. Der Nationalrat sagt als Erstrat Ja zum indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. Das Volksbegehren selbst empfiehlt er zur Ablehnung. Das Geschäft geht nun in den Ständerat.
Angst vor Flächenverlust bei den Bauern
Der Schweizer Bauernverband warnt vor der Initiative, aber auch vor dem Gegenvorschlag. Die Vorlagen wirkten sich negativ auf die Landwirtschaft und seine Flächen aus. Mediensprecherin Sandra Helfenstein sagt in der Zeitung «Schweizer Bauer»: «Er birgt das grosse Risiko, dass zusätzliche Flächen für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen.»