Gurkensalat mit Erdnüssen, Kohlrabi-Röllchen mit Yuzu-Marinade, Blumenkohl-Tempura. Das klingt fast wie in einem Gourmet-Restaurant. Serviert wird das aber in einer neuen Bar an der Zürcher Langstrasse. Im Tipsy Tiger hat man sich zum Ziel gesetzt, dass man Barfood neu denken möchte, sagt Küchenchef Samuel Widmer:
«Wir probieren, dem Gast näherzubringen, dass man nicht immer nur einen Hotdog, einen Crevetten-Cocktail oder ein Club-Sandwich essen soll, sondern dass auch in einer Bar Essen mehr Stellenwert haben kann, als es das oft hat.»
Serviert werden die hausgemachten Barkreationen im oberen Stock der Bar, wo es ruhig ist. Inspirieren lassen hat sich Widmer nicht zuletzt in den USA: «In Boston oder New York, wo ich neulich war, gehört es dazu, dass man in der gepflegten Bar Essen mit Witz, also mit einem speziellen Twist, serviert bekommt.»
Die Getränke stehen im Vordergrund
Während das Tipsy Tiger eine eigene Bar-Küche hat, greift man in der Kronenhalle-Bar auf die Küche des Restaurants zu.
Das heisst, das Essen, was in der Bar serviert wird, muss für die Küche umsetzbar sein in nützlicher Frist. Für Gastgeber und Barchef Christian Heiss zählt zudem ein weiteres Kriterium: «Für mich sind die Grundkriterien von Barfood, dass er keine Gerüche abgibt und dass er nicht warm ist, weil das den Fokus mehr aufs Essen und weniger auf die Getränke lenken würde.»
Diesem Kriterium würden ja auch Chips entsprechen. Doch da hat Heiss eine klare Haltung: «Für mich übertönen Chips zum Beispiel ganz viele Drinks oder auch den Champagner.» Und in Sachen Nüsschen empfiehlt Heiss, dass diese nur sehr dezent gewürzt sein sollten, damit sie ebenfalls nicht zur Konkurrenz für Drinks werden.
Hier kann man auch Zuhause auf richtige Qualität achten, wenn man Nüsse zum Apero reicht. Erdnüsse beispielsweise sind häufig sehr salzig und sehr fettig und lassen im Gaumen kaum mehr Platz für feine Aromen von einem Willkommensdrink für Gäste.
Apersonacks für Zuhause
Besser ist, man macht Apero-Snacks selbst. Oft geht das mit kleinem Aufwand. Das zeigen etwa Rezepte wie die Miso-Mandeln aus dem Buch «Miso» von Claudia Zaltenbach.
Oder auch das Rezept für eine Tortilla. Diese kommt aus dem Land, das mit seiner Tapas-Kultur eine sehr hochstehende Barfood-Kultur pflegt. Die Tortilla kann auch kalt serviert werden.
Sowohl die Mandeln als aus auch die Tortilla lassen sich prima vorbereiten und sind dann bereit, wenn die Gäste klingeln.