Die Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten von Radio SRF sind auf der ganzen Welt zu Hause. Sie berichten täglich über wichtige Ereignisse und ordnen sie ein. Aber wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Wir haben nachgefragt.
SRF: Was machen Sie in ihrem Job genau?
Anna Lemmenmeier, Afrika-Korrespondentin: Entweder bin ich zu Hause oder im Büro und recherchiere, arbeite nach oder finde Dinge heraus. Oder ich befinde mich irgendwo auf dem Kontinent im Busch, in einer Kohlenmine auf der Suche nach dem letzten absoluten König von Afrika. Es ist sehr vielseitig.
Samuel Emch, China und Nordostasien-Korrespondent: Ein grosser Teil meines Tages besteht darin, Nachrichten von oder über China zu lesen, die Propaganda des Staates zu interpretieren und daraus Beiträge zu erstellen, welche die Menschen in der Schweiz informieren.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Andrea Christen, Korrespondent für die USA und Kanada: Ich stehe ziemlich früh auf, da unsere Abendsendungen wie das «Echo der Zeit» oder das «Info 3» bei mir am Vormittag um 10 oder 11 Uhr ausgestrahlt werden. Nach einer kurzen Pause widme ich mich der Recherche. Spät am Abend arbeite ich erneut, da die Vorbereitungen für die Morgensendungen zeitlich in die späten Stunden fallen, aufgrund der Zeitverschiebung mit den USA.
Welchen Moment wirst du nie vergessen?
Patrik Wülser, Korrespondent für Grossbritannien: Eines der herausforderndsten Ereignisse war der Tod der Queen. Obwohl er erwartet wurde, befand ich mich ausgerechnet währenddessen auf einem Spaziergang entlang der Themse. Ich kehrte umgehend zurück ins Studio und kommentierte diese Meldung dann live in den Nachrichtensendungen. Von diesem Moment an verbrachte ich ununterbrochene 36 Stunden im Studio und versuchte, dieses monumentale Ereignis angemessen zu begleiten und einzuordnen.
Als die Queen starb, verbrachte ich ununterbrochene 36 Stunden im Studio und versuchte, dieses monumentale Ereignis angemessen einzuordnen.
Teresa Delgado, Korrespondentin Südamerika: Ich habe kürzlich mit Angehörigen von Femizidopfern gesprochen. Das sind Familienangehörige, die Frauen verloren haben. Sie erzählten mir, wie sie mit diesem Verlust umgehen und gleichzeitig politisch aktiv sind, damit das nicht mehr passiert. Das hat mich sehr berührt.
Andrea Christen, Korrespondent für die USA und Kanada: Ich habe kürzlich mit einem Vater gesprochen, dessen siebenjähriger Sohn bei einem Schulamoklauf erschossen wurde. Diese Begegnung hat mich zutiefst berührt, da ich selbst ein Kind im ähnlichen Alter habe. Die Berichterstattung darüber war äusserst herausfordernd für mich.