70% Rabatt auf das Handy-Abo, 30% Rabatt auf Möbel, 50% Rabatt auf Jacken oder Turnschuhe: Diese Woche überbieten sich die Detailhändler mit Preisnachlässen. Der Black Friday, ein Trend aus den USA, hat sich hierzulande etabliert. Soll man profitieren oder die Rabattschlacht boykottieren?
«Black November»
Aus dem einen Tag am Freitag wurde je nach Anbieter in den letzten Jahren gleich eine ganze Woche oder mit dem »Black November» sogar ein ganzer Monat. Seit der Einführung des Black Friday 2015 sind die Umsätze im Detailhandel kontinuierlich angestiegen. Bis auf 500 Millionen Franken im Jahr 2021. Dies hat eine Auswertung von blackfridaydeals.ch ergeben.
Verändert Inflation Kaufverhalten?
Der grösste Schweizer Detailhandelsverband «Swiss Retail Federation» geht davon aus, dass die Inflation das Kaufverhalten verändert und mehr Konsumenten im November von Rabatten profitieren wollen. Das zeigt eine Umfrage des Verbandes in Zusammenarbeit mit der App «Profital». Während die Kundschaft im Alltag den Konsum reduziere und vermehrt auf Rabatte achte, plane sie während der Shoppingtage gezielt auch grössere Anschaffungen. Ob der Umsatz in diesem Jahr weiter ansteigt, ist umstritten.
Kritik an Konsumorgie
Die Black Friday-Wochen ernten nämlich auch Kritik. Die Entwicklungsorganisation «Solidar Suisse» hatte 2021 eine Petition lanciert und die Detailhändler aufgefordert den Black Friday zu stoppen. Unter «der absurden Konsumorgie» würden Klima, Umwelt und Millionen von Arbeiterinnen und Arbeiter leiden, so die Organisation. Fast 30'000 Unterschriften kamen zusammen. Eine Umfrage von blackfridaydeals.ch, die diese Woche veröffentlicht wurde, besagt, dass viele Schweizerinnen und Schweizer auf die Rabattschlacht verzichten wollen. Dies aus Gründen der Nachhaltigkeit.