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Diskussion Corona: Sollen präventive Tests doch gratis bleiben?

Ist es richtig, dass die Allgemeinheit für die Tests aufkommt? Oder braucht es den Impf-Druck übers Portemonnaie?

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Noch diese Woche könnte der Bundesrat seinen Entscheid widerrufen, dass die Gratis-Coronatests per 1. Oktober kostenpflichtig werden. Damit müsste die Allgemeinheit weiterhin präventive Tests mitzahlen, wenn Impfunwillige ins Restaurant, ins Kino, ins Fitness, ans Konzert oder in den Ausgang wollen.

Kosten sparen und Impfquote erhöhen

Noch Ende August hatten sich SVP und FDP im Bundesrat für das Ende der Gratistests stark gemacht. Weil alle Personen, die sich impfen lassen wollen, das inzwischen tun konnten, erachtete es der Bundesrat nicht mehr als Aufgabe der Allgemeinheit, die Testkosten zu übernehmen. Auch bei den Kantonen sprachen sich eine Mehrheit für das Ende der Gratistests aus. Damit könne man Kosten sparen und die Impfquote erhöhen.

Corona-Tests sollten ab 1. Oktober nur noch dann bezahlt werden, wenn jemand Symptome aufweist. Bei Personen, die sich nicht impfen lassen können, und bei Kindern unter 16 Jahren, würden Antigen-Schnelltests aber nach wie vor vom Bund bezahlt.

Kostenpflichtige Tests als indirekter Impfzwang

Nach der Einführung der Zertifikatspflicht hat die SVP eine Kehrtwende vollzogen und macht sich nun zusammen mit SP, Grünen und der Mitte für Gratis-Tests stark.

Mit der zwischenzeitlich eingeführten Zertifikatspflicht seien kostenpflichtige Corona-Tests ein indirekter Impfzwang, so das Argument. Wenn Ungeimpfte ihre präventiven Tests selber bezahlen müssten, würde sich zudem niemand mehr testen lassen. Und bestimmte Bevölkerungsgruppen könnten sich regelmässige Tests nicht leisten.

Selbstverantwortung heisst: Konsequenzen tragen

Die FDP will symptomlose Personen bei Antigen-Schnelltests nach wie vor zur Kasse bitten. Wer sich nicht impfen lassen will und den Test braucht, um in den Club oder ins Fussballstadion zu kommen, solle ihn selber bezahlen. Es brauche bei den Impfunwilligen jetzt Selbstverantwortung, und das heisse, die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen zu tragen.

Gäste in der Sendung «Forum» auf Radio SRF 1

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  • Esther Friedli, Nationalrätin SVP
  • Christian Wasserfallen, Nationalrat FDP

Live am Donnerstag, 23. September, ab 20 Uhr

Die Befürworter von kostenpflichtige Antigen-Schelltests stören sich vor allem an den Milliardenkosten, die die Corona-Tests dem Bund verursachen. Zudem appellieren sie an die Eigenverantwortung der Leute: Nach Einführung der Impfung lasse sich eine Kostenübernahme durch den Staat nicht mehr rechtfertigen.

Diese Regelung per 1. Oktober steht zur Debatte:

Quelle: BAG, 24.09.21 Kosten für Corona-Tests ab 10. OktoberDas müssen Sie wissen: Erhalt eines Covid-Zertifikates Kein Erhalt von Covid-Zertifikaten Antigen-Schnelltest 50-80 Franken* 160-190 Franken* 48 Stunden 72 Stunden 15 Minuten innert 24 Stunden PCR-Test Ohne Symptome: Mit Symptomen: Alternative Kostenpunkt Auswertung Gültigkeit Bei Personen, die sich nicht impfen lassen können und Kindern unter 16 Jahren werden Antigen-Schnelltests vom Bund bezahlt.Für PCR-Tests müssen sie selber aufkommen. Tests sind in Testzentren, Spitälern oder Apotheken erhältlich. *Preise variieren nach Einrichtung und Kanton. Selbsttests sind ebenfalls kostenpflichtig undberechtigen nicht zum Erhalt eines Zertifikats. Selbsttests sind ebenfalls kostenpflichtig Der Bund übernimmt die Kosten für die Tests, diese berechtigen aber nicht zum Erhalt eines Zertifikats.Bei einem negativen Befund muss man sich für ein Zertifikat zusätzlich kostenpflichtig testen lassen. C T C T

Radio SRF 1, Sendung «Forum», 23.9.2021, 20 Uhr

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