Den Einen geht es um die sprachliche Sichtbarmachung aller Geschlechter, Andere fühlen sich im Lesefluss gestört und sprechen von sprachlicher Bevormundung.
Für die Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Mann und Frau des Kantons Zürich, Helena Trachsel, ist klar: «Es geht nicht um Gendersprache, sondern um eine sprachliche Inklusion aller Menschen.» Alle Menschen sichtbar machen in der Sprache sei das Ziel.
Ganz anders fällt die Antwort von Susanne Brunner auf dieselbe Frage aus. «Gendersprache kann keinen Beitrag zur Gleichberechtigung leisten. Dies können nur Verfassung und Gesetze.»
Susanne Brunner ist Zürcher SVP-Gemeinderätin. Vor zwei Jahren wurde ein Vorstoss von ihr zurückgewiesen, weil er nicht gendergerecht formuliert war. Susanne Brunner beschritt den juristischen Weg. Das Bezirksgericht gab ihr Recht.
Gendersprache in Umfragen
In der Schweiz hält eine Mehrheit von 78 Prozent, wenig von gendergerechter Sprache. Auch Frauen. Das zeigt eine Umfrage bei 12'000 Personen, durchgeführt von 20 Minuten und der Politikwissenschaft anlässlich des Frauenstreiks 2019.
Im «Tagesanzeiger» kam kürzlich bei einer (nicht repräsentativen) Befragung der Genderstern mehr als schlecht weg. Die grösste Zustimmung fand das generische Maskulin.
Diskussionsendung «Forum»
Kann geschlechtsneutraler Sprache die Gesellschaft verändern? Oder muss die Gleichberechtigung über andere Wege erfolgen? Wir diskutierten diese Fragen am Donnerstag 8. April 2021 in der Dikussionssendung «Forum» auf Radio SRF 1.