Wo soll ein Windrad stehen?
Die Kantone müssen, so will es der Bund, in Richtplänen festhalten, wo sie sich Windräder auf Kantonsgebiet vorstellen können. Die erneuerbare Energie, dazu gehört auch die Windenergie, gilt es auszubauen. So haben wir uns an der Urne 2017 entschieden.
Bis zum Betreiben eines Windparks jedoch vergehen viele Jahre. Manchmal scheitert ein Projekt bei der Gemeindeabstimmung, manchmal an Einsprachen, manchmal gelangen die Projekte bis vor Bundesgericht.
Einsprachen gibt es wegen der Sichtbarkeit, des Lärms, des Schattenwurfes. Angeführt werden auch Schaden an bedrohten Vogel- und Fledermauspopulationen oder Störung des Radar- und Funkbetriebes.
Die Schweiz ist Schlusslicht
0,2 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz stammt heute aus heimischer Windenergie. Mehrheitlich erzeugt von den 41 Windanlagen, die zum Beispiel auf dem Mont Crosin im Kanton Jura oder auf dem Gütsch im Kanton Uri stehen.
0,2 Prozent sind viel zu wenig, sagt der Bund. In Zukunft sollten mindestens 7 Prozent des Stroms in der Schweiz durch Windenergie erzeugt werden.
Der Wind stoppt nicht an der Schweizer Grenze
Reto Rigassi, von Suisse-Eole, der Vereinigung «Gemeinsam für Windenergie», ist überzeugt, dass die Windenergie in der Schweiz grosses Potential hat. Gleich ennet der Grenze in Frankreich und Deutschland produzieren Windanlagen Strom. Deshalb lässt er das oft gehörte Argument «zu wenig Wind in der Schweiz» nicht gelten.
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Zudem sagt er: «Wenn wir in Zukunft eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung wollen, dann tun wir gut daran, diese Energiequelle auch in der Schweiz wesentlich stärker zu nutzen».
700 Anlagen versus 400 Anlagen
Der Bund kann sich 700 Anlagen – ein Windrad ist eine Anlage – in der Schweiz vorstellen. Umweltverbände höchstens 400. Sie sagen grundsätzlich ja zur Windenergie. Aber nicht um jeden Preis. Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin BirdLife Schweiz: «Der Bau von Windanlagen darf nicht auf Kosten von bedrohten Arten und Lebensräumen gehen.»
Christa Glauser würde es begrüssen, wenn bereits die Richtpläne der Kantone die Aspekte des Schutzes bedrohter Arten und Lebensräume stärker einbeziehen würden. So könnten etliche Einsprachen vermieden werden.
Was ist Ihre Meinung? Ist die Windenergie in der Schweiz ausbaufähig? Warum ist die Suche nach Standorten für neue Windanlagen so komplex? Schreiben Sie unten einen Kommentar!