Der Kuchen entscheidet, wer die Krone tragen darf. Mehr als 1.5 Millionen Dreikönigskuchen wandern zum Fest der Heiligen Drei Könige in der Schweiz jährlich über den Ladentisch. Doch nicht überall auf der Welt hat der Kuchen Rosinen und einen Plastikkönig drin.
Vom süssen Hefeteig bis zur Blätterteig-Galette
In der Schweiz besteht der Dreikönigskuchen aus süssem Hefeteig, der zu Kugeln geformt und blütenförmig angeordnet und mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreut wird. Je nach Land ist das Rezept für den Dreikönigskuchen unterschiedlich. In Portugal und Brasilien wird der Kuchen aus Hefeteig gefertigt, mit kandierten Früchten verziert und als kugeliger Laib geformt. In Nordfrankreich isst man traditionell die «Galette des Rois» aus Blätterteig, die mit Marzipan gefüllt ist.
Andere Länder, andere Sitten
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Bild 1 von 5. Nordfrankreich: Galette des Rois. Die «Galette des Rois» ist aus Blätterteig und Marzipan. Und darin wird eine «fève» versteckt. Ursprünglich war das wirklich eine Saubohne, aber heute nimmt man dafür eine kleine Porzellanfigur. Die Franzosen sind ganz verrückt danach und manche sammeln sie sogar. Bildquelle: Keystone / Laurent Gillieron.
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Bild 2 von 5. Portugal: Bolo Rei. Dieser Kuchen wird häufig aus Briocheteig hergestellt und mit kandierten Früchten und Nüssen verziert. Üblicherweise wird im portugiesischen Gebäck eine dicke, getrocknete Bohne versteckt. Die Person, welche die Bohne findet, muss im nächsten Jahr den Bolo Rei backen. Bildquelle: iStock/homydesign.
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Bild 3 von 5. Griechenland: Vasiloptia. In Griechenland wird das neue Jahr mit dem Vasilopita (griechisch für Königsbrot) gefeiert. Nach traditionellem Familienbrauch wird im Hefeteig- oder Mürbeteiggebäck eine Goldmünze eingebacken. Das Mitglied der Familie, die das Stück mit der Münze hat, soll im neuen Jahr viel Glück erfahren. Bildquelle: iStock/Phips69.
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Bild 4 von 5. New Orleans/USA: King Cake. In Louisiana und besonders in der Stadt New Orleans ist die Tradition des King Cake (englisch für Königskuchen) vorherrschend. Der Kuchen, der aus Briocheteig oder dänischem Plunderteig besteht, wird auf King-Cake-Partys gegessen. Früher wurde er meist nicht gefüllt, heute gibt es Exemplare mit Frischkäse-, Schokolade oder einer Wodka-Füllung. Bildquelle: iStock/bhofack2.
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Bild 5 von 5. Spanien: Rosca de Reyes. Der Königskranz wird aus Hefeteig gefertigt und hat in der Regel keine Füllung. Das Gebäck wird mit kandierten Früchten verziert. Oft werden Datteln oder Feigen benutzt. Die Porzellanfigur, die im Teig eingebacken wird, soll Glück bringen. Bildquelle: iStock/etorres69.
Bonus: Es geht auch salzig
Die herzhafte Variante von einem Königskuchen ist nicht süss, sondern salzig. Eine SRF 1-Hörerin, die viel Zeit in der Küche verbringt und experimentiert, hat sich durch die Sendung «Treffpunkt» zu einem alternativen Dreikönigskuchen inspirieren lassen. Das Grundrezept stammt von einem Hefezopf mit den gleichen Zutaten. Nur die Form sei neu.
Wer den König im Kuchen hat, darf die Krone aufsetzen und einen Tag lang Wünsche äussern und Befehle erteilen. So will es der Brauch in der Schweiz.