Gummibärchen und Schokolade sind nicht das Problem. Dass diese Genussmittel weder die Gesundheit noch die Bikinifigur fördern, ist allen klar. Wirklich gefährlich sind aber versteckte Zucker. Sie sind in Lebensmitteln wie Joghurt oder Müesli zu finden, die eigentlich als gesund gelten. Sie können sich aber auch in Fertigprodukten verstecken. Oder in Lebensmitteln, die gar nicht unbedingt süss schmecken: zum Beispiel in Essiggurken oder Ketchup.
Erschreckende Folgen des Zuckerkonsums
Essen wir diese Lebensmittel, schaden wir unserem Körper. Die sichtbaren Auswirkungen des Zuckerkonsums sind Karies und Fettpölsterchen. Die unsichtbaren lesen sich wie eine Liste von Todesurteilen:
Leberverfettung, Herzkreislaufstörungen, Diabetes, Bluthochdruck, Gefässalterung.
Zwar braucht unser Körper Energie in Form von Zucker. Das bedeutet aber nicht, dass wir die süssen, weissen Krümel essen oder trinken müssen. Unser Körper kann die Energie, die er braucht, nämlich selber herstellen – aus komplexen Kohlenhydraten, Fett oder Protein.
Zucker in der Nahrung ist komplett überflüssig.
Zucker ist nicht gleich Zucker. Sprechen wir von Zucker, meinen wir den kalorischen Zucker. Also Saccharose, Dextrose, Glukose, Fruktose, diverse Sirupe und ganz viele andere Zuckerarten, die auf Lebensmittelverpackungen unter verschiedenen Begriffen deklariert werden. Dieses Verwirrspiel ist nicht ungewollt: Je mehr Begriffe, desto weniger haben wir Laien das Gefühl, «Zucker» zu essen.
Light-Produkte helfen beim Abnehmen nicht
Als Kalorien vor einigen Jahrzehnten zu «Dickmachern» ernannt wurden, kamen die künstlichen Süssstoffe auf. Light-Produkte sind kalorienfrei und fördern auch keine Karies, dafür zeigen heutige Studien immer klarer:
Künstliche Süssstoffe beeinflussen Darmflora und Stoffwechsel womöglich negativ, sättigen nicht und taugen nicht zum Abnehmen.
Im Moment beschäftigt sich Bettina Wölnerhanssen, Forschungsleiterin am Claraspital Basel, mit der Erforschung von natürlichen Zuckeraustauschstoffen wie Xylit und Erythrit. Bisher mit Erfolg: Diese Ersatzstoffe sättigen, sie enthalten keine Kalorien, lassen den Insulinspielen nicht ansteigen und fördern keine Karies. Eine positive Auswirkung auf die Darmflora haben sie zumindest in Tierversuchen gezeigt und es sieht auch so aus, als ob das Belohnungssystem auf diese Stoffe reagierte.
Am besten ändern wir unsere Gewohnheiten
Xylit und Erythrit können also gute und gesündere Zuckeralternativen sein. Gleichzeitig wäre es wichtig, dass wir uns daran gewöhnten, weniger süss zu essen. Oder wie Bettina Wölnerhanssen rät:
Zucker essen muss sich lohnen.