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Italienisches Musikfestival 6 Fakten zum Festival in Sanremo – der Wiege von vielen Stars

Diese Woche stürmen Fans wieder Sanremo. Das Musikfestival findet zum 75. Mal statt und ist für Italien ein kulturelles Highlight. Eines, das auch regelmässig für Gesprächsstoff sorgt.

1. Hebamme vom ESC

Das Festival in Sanremo ist der bedeutendste Musikwettbewerb Italiens und der älteste Popmusikwettbewerb Europas. Er wurde 1951 ins Leben gerufen und wurde zur Inspiration für den Eurovision Song Contest, der 1956 als «Concours Eurovision de la Chanson» erstmals ausgestrahlt wurde. Auch wenn sich der ESC zum weltweit grössten Musikanlass gemausert hat, in Italien stösst das Sanremo-Festival auf mehr Resonanz. Dem Musikfestival im idyllischen Küstenstädtchen entspringen auch immer wieder Stars wie Milva, Adriano Celentano, Mina, Lucio Dalla, Alice, Al Bano und Romina Power, Zucchero, Eros Ramazzotti oder Laura Pausini. 

2. Vom Siegersong in Sanremo zum Welthit

In das Sanremo-Geschichtsbuch schaffte es 1958 Domenico Modugno. Mit «Nel blu, dipinto di blu» gewann der italienische Cantautore nicht nur das Festival in Sanremo. Das Lied wurde in alle Sprachen übersetzt und landete weltweit auf Platz 1 der Charts. Der Titel war auch der erste Preisträger in der Kategorie «Record of the Year» bei den Grammy Awards.

3. Michelle Hunzikers Gage bringt Politiker in Rage

Die gebürtige Tessinerin Michelle Hunziker ist im italienischen Fernsehen ein Star. Die Ex-Frau von Eros Ramazzotti kam gleich zweimal zum Handkuss, das Sanremo-Festival zu moderieren: 2007 und 2018. Ihr erstes Engagement beschäftigte auch die Politik. Zu reden gab ihre Gage. 1.7 Millionen Franken kostete ihr Auftritt am Musikfestival.

Michelle Hunziker moderiert auch den diesjährigen ESC-Final in Basel. Ihre Gage ist nicht bekannt.

4. Rapper Rosa Chemical brüskiert mit seinem Auftritt

Für Gesprächsstoff sorgte auch die Sanremo-Ausgabe 2023. Zuerst rastete Sänger Blanco aus, weil er auf seinen Ohrstöpseln seine Stimme nicht hörte. Er zertrampelte die Rosen-Deko auf der Bühne und warf sie durch die Luft. Für landesweite Empörung sorgte auch der Rapper Rosa Chemical. Während seines Auftritts setzt er sich im Publikum auf den Schoss seines Kollegen, Rapper Fedez. Dann zehrt er diesen auf die Bühne und beendet seinen Auftritt mit einem innigen Zungenkuss.

5. Internationale Stars in Sanremo

In den 1960er-Jahren nahmen auch viele Musikgrössen am Festival teil, die nicht aus Italien stammen. So reisten etwa Louis Amstrong, Petula Clark, Peter Kraus, Udo Jürgens oder Dionne Warwick in die ligurische Stadt. Im Gepäck hatten allesamt einen italienischen Song. In den Final oder sogar in die vorderen Ränge schafften es nur wenige.

Louis Armstrong erreichte 1968 zwar den Final mit dem Song «Mi va di cantare», landete damit aber auf Platz 13.

5 Fragen zum Sanremo-Festival

Der Sieger-Act des Sanremo-Festivals erhält seit 2011 die Möglichkeit, für Italien am Eurovision Song Contest teilzunehmen. Falls er oder sie das nicht möchte, fällt die Ehre seit diesem Jahr auf den Nächstplatzierten. Die Abstimmung, wer das Festival in Sanremo gewinnt, obliegt verschiedenen Jurys.  

6. Tragischer Todesfall

Nebst den Skandalen kam es in Sanremo auch zu Tragödien. Am tragischsten war der Selbstmord des jungen Sängers Luigi Tenco. Er nahm sich 1967 das Leben, weil er am Festival nicht gewann. 

Luici Tenco schwarzweiss Aufnahme.
Legende: Luigi Tenco ist auf dem Friedhof von Ricaldone begraben, wo seit 2006 ein Tenco-Museum existiert. Keystone/Massimo Pinca

 

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