Aktuell gibt es sie überall zu sehen: auf dem Markt, im Laden oder zu Hause im Garten. Die Tafeltrauben leuchten uns in verschiedensten Farbnuancen entgegen und machen Lust, ein paar Weinbeeren direkt zu naschen.
Die Traube ist vielseitig einsetzbar. In den Varianten süss, salzig und sauer, in Gebäcken, als erfrischendes Herbstgetränk oder als schönes Mitbringsel. Die Traube wird schon seit der Antike als Gesundheitsmittel gegen alle möglichen Krankheiten verwendet. Gegen Cholera, Pocken, Lebererkrankungen und Hautreizungen wurden der Saft, die Schale oder auch das Fleisch der Trauben als vielfältig einsetzbares Heilmittel eingesetzt.
Fakt ist: Vor allem die rötlichen und blauen Trauben haben viele sekundäre Pflanzenstoffe in sich. Das sind Farb-, Duft- und Aromastoffe, die die Pflanze produziert, um sich zu schützen und sich zu vermehren. Diese haben aber auch eine pharmakologische Wirkung, wenn der Mensch sie zu sich nimmt. Die Traube trägt Flavonoide und Phenolsäuren in sich, welche laut Naturheilkunde entzündungshemmende, für das Immunsystem stärkende und sogar eine krebsvorbeugende Wirkung haben sollen. Die Traubenkerne sind besonders gesund, müssen aber verbissen werden. Menschen mit empfindlichem Darm oder Darmerkrankungen sollten besser kernlose Trauben vorziehen.
Die saure Variante: Ein Chutney
Ein Chutney aus Trauben ist nicht nur lecker für einen Aperitif oder einfach zu Käse, sondern auch die perfekte Alternative zu Preiselbeermarmelade für den (hoffentlich bald!) wieder auf den Tisch kommenden Wildteller oder als Addition für eine Wildfleisch-Sauce.
Das Rezept
- 1 1/2 dl Weinessig
- 100 g Zucker
- 2 Nelken
- 1 mittelscharfe Chili, fein geschnitten
- 1 TL Salz / 500 g rote Trauben, halbiert
Alle Zutaten ausser die Trauben in einer Pfanne ca. 15 Minuten köcheln lassen, danach die Trauben dazugeben und nochmals auf kleiner Flamme kochen, bis diese zerplatzen. Danach in sterile (mit kochendem Wasser gereinigte) Gläser füllen. Anstelle von Nelken können auch Gartenkräuter wie Thymian oder Rosmarin verwendet werden (fein schneiden).
Auch schön sauer: Traubenessig
Wenn der Essig auch selbst gemacht werden soll, dann dauert dieses hübsche Mitbringsel ein wenig länger. Hier geht es zur Anleitung:
Das Rezept für die schnellere Variante:
- 350 g dunkle Tafeltrauben
- 50 g flüssiger Honig
- 5 dl Apfelessig oder weisser Balsamico
Essig und Honig auf kleiner Flamme erhitzen, die Trauben dazugeben, bis diese zerplatzen. Da darf auch nachgeholfen werden. Danach die Flüssigkeit – immer noch heiss – in saubere Glasflaschen (mit breiter Öffnung!) abfüllen. Mindestens eine Woche ziehen lassen, nochmals erhitzen und dann abseihen.
Die salzig, süssen Varianten
Warum nicht einmal selbst Trauben trocknen? Am besten funktioniert dies mit einem Dörrgerät auf höchster Stufe am besten über Nacht. Diese leckeren «Wiibeeri» können dann beispielsweise in einem Couscous-Salat, Safranreis oder in einer Caponata verwendet werden. Hier das leckere Rezept des SRF Virus-Kollegen Pablo Vögtli:
Oder für einen spätsommerlichen Aperitif eignet sich die Schiacciata all’uva. Der Teig ähnelt dem einer Focaccia, enthält aber noch ein wenig Zucker, Ei und natürlich Weintrauben. Nach dem Backen erhält die Schiacciata durch die Trauben sowie durch die Fenchelsamen das gewisse Etwas.
Schiacciata all’uva
In der Sendung «À point – Wissen aus der Küche auf den Punkt gebracht» tischen wir Ihnen Wissenswertes rund um die Küche und das Kochen auf.
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