Die ganz hohen und langen Brücken stehen nicht in der Schweiz. Dafür stehen hier Brücken, die zu den Perlen der Ingenieurskunst gehören und sich liebevoll in die Landschaft einbetten.
1. Die Holzbrücken im Emmental
Dort wo sich einst Ueli der Knecht, im Roman von Jeremias Gotthelf, zum Meisterknecht hinauf arbeitete, stehen heute noch ein Grossteil der alten Holzbrücken des Kantons Bern.
1 Ausflug – 18 Holzbrücken
-
Bild 1 von 5. Steinbachbrücke. Die mehrfach verstärkt und baulich abgestützte Steinbachbrücke vor Trubschachen. Trotz ihres gebrechlichen Aussehens ist sie bis heute für Fahrzeuge bis 28 Tonnen zugelassen. Bildquelle: holzbruecken-weg.ch.
-
Bild 2 von 5. Initiant des Emmentaler Holzbrückenwegs. Hanspeter Buholzer war die treibende Kraft bei der Realisierung des Weges mit 18 Holzbrücken im Herzen des Emmentals. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Einzigartige Holzbrückenlandschaft. Der Emmentaler Holzbrückenweg führt über 23 Kilometer über Ilfis, Emme und weitere Nebenflüsse über Brücken, die von einheimischen Zimmerleuten, zum Teil vor rund 300 Jahren, gebaut wurden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Schüpbachbrücke bei Signau. Die im Jahr 1839 gebaute Schüpbachbrücke bei Signau gehört zu den berühmten Emmentaler Holzbogenbrücken. Eine Bauart, die über die Landesgrenzen Beachtung fand. Bildquelle: holzbruecken-weg.ch.
-
Bild 5 von 5. Moosbrücke Langnau. Ein Ausflug, 23 Kilometer und 18 Holzbrücken. Das ist ein ambitioniertes Ziel. Daher ist der Holzbrückenweg besser in Etappen zu machen oder man nimmt das Velo. Für Wanderer: Es kann auch immer wieder auf den Bus umgestiegen werden. Bildquelle: holzbrücken-weg.ch.
An der Ilfis, der Emme und deren Nebenflüssen sind 18 Holzbrücken zu bewundern. Die älteste stammt aus dem Jahr 1791, die jüngste ist erst ein Jahrzehnt alt.
Die ersten gedeckten Holzbrücken wurden von Zimmerleuten gebaut, die hauptsächlich Erfahrung im Häuserbau hatten.
Der Holzbrückenweg Emmental bietet flache und gut ausgebaute Wander- und Velowege. Grosse Steigungen sind nicht vorhanden. Von den rund 300 gedeckten Holzbrücken in der Schweiz liegen ein Drittel im Kanton Bern. Davon wiederum ein weiteres Drittel, ganz genau 33, im Emmental.
2. Der Brückenweg am Wasserschloss
In der Region im Kanton Aargau fliessen Aare, Reuss und Limmat zusammen. Bei der Brückenwanderung in Brugg, wandert man durch den Auenschutzpark und überquert dabei wahlweise sieben, acht oder noch mehr Brücken.
Brugg – Region der berühmten Brücken
-
Bild 1 von 5. Einzigartige Auen- und Brückenlandschaft. Über sieben, acht oder mehr Brücken darf man gehen. Auf dem Brückenweg in Brugg/Windisch überquert man in rund zweieinhalb Stunden Brücken aus drei Jahrhunderten. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 5. Ausgezeichnete Spannbandbrücke. Der Müllimattsteg gilt bis heute als der längste Steg seiner Art in der Schweiz. Schon die Römer bauten hier zukunftsweisend. Die Römer gelten als Erfinder der Bogenbrücke, und bauten solche Brücken auch in Brugg. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Bedeutende Eisenbahnbrücke. So einfach ihr Name, so bedeutend ihre Aufgabe. Die Eisenbahnbrücke bei Brugg ist ein wichtiger Teil der Bözbergstrecke der SBB. Eröffnet wurde die Brücke 1875 und zählt bis heute zu den bedeutendsten Brücken im Kanton Aargau. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Brücken mit Geschichten. Die Region von Brugg und Windisch ist geschichtlich mit den Römern und den Habsburgern stark verbunden. Die Römer hatten hier ihre letzte Bastion vor Rom und die Habsburger hielten die Stadt Brugg lange unter ihrer Obhut und verlangten Brückenzoll. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 5. Täglicher Brückenbau. Brugg macht den Brücken alle Ehre. Noch heute werden in Brugg durch die Genietruppen der Schweizer Armee praktisch täglich Brücken auf- und wieder abgebaut. Bildquelle: Keystone.
Bei der rund zweieinhalb Stunden langen, flachen Wanderung durchquert man eine einzigartige Auenlandschaft und überquert Brücken aus drei Jahrhunderten. Mit etwas Glück und ein wenig Geduld begegnet man hier dem Laubfrosch oder der Nachtigall.
In Brugg musste man bis in das 19. Jahrhundert keine Steuern zahlen, da man durch den Brückenzoll genügend Einnahmen hatte.
Kurz vor Ende der Wanderung, im Park der Klinik Königsfelden, trifft man zudem auch auf eine Römersiedlung, in der an einzelnen Tagen Schulkinder in das Leben der Römer abtauchen.
3. Über Sitter, Urnäsch und den Wattbach – der St. Galler Brückenweg
Der St. Galler Brückenweg führt von dem Aussenbezirk St. Gallen Haggen entlang dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet Sitter-Urnäsch und Wattbach. Der Weg eröffnet eindrückliche Blicke auf 18 Brücken aus Stein, Beton, Holz und Stahl. Mit dem Sitterviadukt der Südostbahn sieht man auch die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz.
Ostschweizer Brückenparade
-
Bild 1 von 5. Höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz. Das Sitterviadukt ist 365 Meter lang und 99 Meter hoch und hat eine Spannweite von 120 Metern. Die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz gilt als historisches Zeichen der Baukunst um die Jahrhundertwende. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 5. Sprechende Brücke. Baumeister Hans Ulrich Grubenmann aus Teufen baute im Jahre 1780 diese 30 Meter lange und 6.50 Meter hohe gedeckte Brücke an der Urnäsch. Wegen der vielen historischen Inschriften in der Brücke wird sie auch sprechende Brücke genannt. Grubenmann und seine Brüder bauten danach weitere bekannte Holzbrücken in der ganzen Ostschweiz. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Ganggelibrogg. Die Fachwerkbrücke bei St. Gallen Haggen verbindet den Kanton St. Gallen mit Stein in Appenzell Ausserrhoden. Sie bildet den Start zum Brückenweg. In den Jahren 1936 und 1937 gebaut, mit rund 350 Tonnen Stahl, schwingt (ganggelet) die Brücke so stark, dass die Appenzeller sie auch Ganggelibrogg benannt haben. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Hängebrücke im Sittertobel. Der Rechensteg, eine Hängebrücke, wurde bereits 1882 gebaut und führt zur Flusslandschaft des Naturschutzgebietes im Sittertobel. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 5. Brückenparade in Stadtnähe. Der rund acht Kilometer lange Brückenweg zeigt faszinierende Brückenbauwerke im Natur- und Landschaftsschutzgebiet Sitter-Urnäsch und Wattbach und ist gleichzeitig in unmittelbarer Nähe der Stadt St. Gallen. Bildquelle: SRF.
Auf dem Brückenweg gibt es 18 Viadukte und Brücken aus Holz oder Beton und Hängestege zu bewundern, die man zum Teil auch überquert. Die Wanderung beginnt beim Haggen-Schlössli, früher barocker Landsitz, heute im Besitz der Stadt St. Gallen. Der Weg zeigt faszinierende Bauwerke und auch geschichtsträchtige Holzbauten, unter anderem der Gebrüder Gubelmann, die als Pioniere des Holzbrückenbaus galten.
Als Gallus seine Klause auf dem Gebiet der heutigen Stadt St. Gallen errichtete, die durch Schluchten und die Sitter umgeben war, war es ihm egal, wie man auf den Platz im Wald kam. Daher hat es heute rund um St. Gallen so viele Brücken.
St. Gallen gehört zu den brückenreichsten Städten der Schweiz. Unter anderem trifft man auf der Wanderung auch auf die Fachwerkbrücke Haggen-Stein. Die Stahlbrücke wurde mit 350 Tonnen Stahl gebaut und gilt, mit einer Höhe von knapp 100 Metern, heute noch als einer der höchsten Stahlstege Europas.
4. Eiger, Mönch und Jungfrau – die Hängebrücken am Thunersee
Die Hängebrücke gilt ein bisschen als Königin unter den Brücken. Allein in der Schweiz zählt man rund 160 Hängebrücken. Der Panoramarundweg Thunersee soll dereinst mit mehreren Hängebrücken einen Weg hoch über dem See erschliessen.
Mit Hängebrücken um den See
-
Bild 1 von 4. Brücke mit Ambition. Die Sigriswiler Panoramabrücke ist das Herzstück eines dereinst durchgehenden Panoramrundweges um den ganzen Thunersee. Ihre Benutzung ist kostenpflichtig. Ranger geben Auskunft über Brücke und Region. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 4. Brücke in mehreren Teilen. Die Hängebrücke wurde so konzipiert, dass sie durch verschiedenen Stahlteile zusammengebaut werden konnte. Sie überquert die rund 200 Meter tiefe Gummischlucht, durch die heute noch der offizielle Wanderweg führt. Bildquelle: Markus Hubacher.
-
Bild 3 von 4. Väter der Brücke. Peter Dütschler (links) ist der Initiant und die treibende Kraft des Panoramarundweg Thunersee. Bauingenieur Martin Dietrich (rechts) hat die Panoramabrücke entworfen und konzipiert. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 4. Unterschiedliche Neigungen. Hängebrücken unterscheiden sich unter anderem auch durch die Neigung – je nachdem, wie die Spannseile geführt werden. Eine sehr grosse Neigung oder Steigung hat die Ponte Tibetano oberhalb von Bellinzona. Bildquelle: SRF.
Mehrere Hängebrücken, die Ortschaften und Täler verbinden – alle über dem Thunersee: Der Panoramarundweg Thunersee soll hoch über dem See im Berner Oberland eine Wanderung in mehreren Etappen ermöglichen.
Die Sigriswiler Panoramabrücke ist speziell. Nicht die günstigste oder die kürzeste Hängebrücke sollte es werden, sondern die schönste.
Das Herzstück des Jahrhundertwanderwerks ist die 340 Meter lange und 182 Meter hohe Panoramabrücke in Sigriswil. Neben dieser imposanten Hängebrücke sind auch in Leissigen und Beatenberg zwei kleinere Hängebrücken bereits lanciert.