Sie wollten fliegen, die Schwerkraft überwinden, höchste Höhen erklimmen, tiefste Tiefen erforschen, neue Kontinente entdecken. Sie waren Abenteurer. Man sagte ihnen auch Spinner. Dank ihnen sitzen wir heute in ein Flugzeug, schicken Forscherschiffe in die Antarktis oder braten in der Teflonpfanne ein Spiegelei.
Und die Extremsportler? Die Sologänger, die per Rad quer durch Afrika fahren, auf Skiern bis zum Nordpol wandern oder in Rekordgeschwindigkeit aufs Matterhorn rennen, sind sie mehr als moderne Abenteurer, deren Leidenschaft sich aus immer neuen Herausforderungen nährt?
«Forum» auf Radio SRF 1
In der Sendung «Forum» diskutierten Gäste im Studio mit Hörerinnen und Hörern: Bringt der Extremsport einen Erkenntnisgewinn für die Gesellschaft?
Evelyne Binsack stand als erste Schweizerin auf dem Mount Everest: Sie durchstieg mehrere Male die Eigernordwand, sie ging auf Antarktisexpedition. Alleine. Am Nordpol kam nun vor wenigen Tagen die Erkenntnis:
Jetzt höre ich auf mit Expeditionen. Es findet eine Kommerzialisierung des Abenteuers statt, da mach ich nicht mehr mit.
Dank Extrembergsteigern und ihren Ansprüchen ans Material haben wir die Gore-Tex-Jacke oder das Leichtzelt. Auch die Bergrettung hat riesige Fortschritte gemacht. Davon profitieren nicht nur Bergsteiger, sondern auch Wanderer.
Es gibt eine strikte Trennung zwischen Nervenkitzel und Wagnis, Sensationsgier und Sinnsuche – Einstellungen, die den Wagemutigen vom Reizfanatiker trennen.