Wenn die Dreharbeiten für einen Schweizer «Tatort» beginnen, dann ist der Stefan Gubser schon lange eingetaucht in diese Welt. Mit etwa vier Wochen investiere er in die Vorbereitung fast soviel Zeit wie für die Dreharbeiten selber. Sein Arbeitsort in dieser Zeit: ein Tisch in seinem Gästezimmer, wo er ungestört ist. Ausser einem Bett und diesem Tisch sei das Zimmer leer.
Dass wir uns vor Lachen nicht mehr halten können, das passiert in jedem Dreh einmal
Um seine Texte zu lernen, hat der Schauspieler eine eigene Methode entwickelt: Nachdem er die Geschichte kennt, lese er im Drehbuch das, was sein Dialogpartner in der Szene sagt. Was er als Reto Flückiger sagt, deckt er ab und überlegt sich, wie der Kommissar antworten würde. «Das Spiel mache ich so lange, bis das, was im Buch steht und das, was in meinen Kopf ist, kongruent und übereinstimmend ist», so Stefan Gubser.
Von Lachanfällen und Krimi-Träumen
Drehverzögerungen gibt es aber auch bei guter Vorbereitung – im besten Fall wegen Lachanfällen: «Dass wir uns vor Lachen nicht mehr halten können, das passiert in jedem Dreh einmal», erzählt der gebürtige Winterthurer. «Oft wenn man übermüdet ist oder wenn jemand eine Stelle hat, über die er nicht kommt weil er sich immer wieder verhaspelt. Dann kommt man an diese Stelle, der eine beginnt zu lachen, dann der andere. Das passiert sehr häufig und macht auch Spass».
Reto Flückiger ist ein Einzelkämpfer, ein Naturbursche, mit einem grossen Gerechtigkeitssinn. Da sind wir uns sehr nah.
Der gebürtige Winterthurer mag den Kommissar Reto Flückiger, den er im «Tatort» verkörpert: «Er ist ein Einzelkämpfer, ein Naturbursche, hat einen sehr grossen Gerechtigkeitssinn und lehnt sich auch gegen Vorgesetzte auf. Da sind wir uns im Grunde genommen sehr nah.»
Ansonsten könne er sich gut abgrenzen. Wenn er in intensiven Zeiten vom «Tatort» träumt, könne er dies sogar positiv nutzen: «Oft weiss ich am Morgen noch, was ich geträumt habe. Und manchmal kann das dann sogar ein Beitrag sein für die Figur.»