Das ist Realität: 1979 wurde Urs Winzenried mit 29 Jahren Chef der Aargauer Kriminalpolizei. Damit war er der jüngste Kripo-Chef der Schweiz. 35 Jahre lang war er auf diesem Posten.
Die grossen Fische
An der Wand in Winzenrieds Büro hing ein grosser Hecht aus Pappmaché. Dieser erinnerte ihn stets daran, worum es in seinem Job ging: die grossen Fische an Land zu ziehen. Mit 150 Tötungsdelikten hat sich Urs Winzenried bei der Kripo Aargau befasst. 95 Prozent davon hat er gelöst. Darunter in der Tat auch grosse Fische, wie etwa der mehrfache Kindermörder Werner Ferrari.
Was braucht ein guter Polizist?
Seit Mai ist Urs Winzenried eigentlich pensioniert. Aber gegenwärtig gibt er als interimistischer Direktor der Interkantonalen Polizeischule in Hitzkirch (LU) seine grosse Erfahrung an Polizeineulinge weiter. Ein Polizist brauche nicht nur Fach- und Selbstkompetenz, sondern auch viel Sozialkompetenz. «Man muss Menschen mögen», so der Ex-Kripo-Chef.
«Der Kripo-Chef ist kein Pausen-Clown»
Dass er selbst in den Medien auch mal als Eisblock dargestellt wurde, findet Winzenried nicht zutreffend. Er habe selbstverständlich Emotionen. Ihm sei es aber stets wichtig gewesen, professionell zu sein: «Der Kripo-Chef ist kein Pausen-Clown.»
Realität oder Fiktion?
Betrachtet man den Polizei-Alltag, wird klar: Realität und Krimi haben oft wenig gemeinsam. Warum? Urs Winzenried gibt Beispiele: «Bei den Ermittlungen am Tatort geht es langweilig zu und her.» Da würde Keiner lange zuschauen. Auch eine Einvernahme laufe weit weniger spektakulär ab, als es in Filmen der Fall sei. Da gelte es strenge Regeln zu befolgen.
TV-Serie: «Die Polizeischule»
Letzte Woche war Urs Winzenried auch in der Serie «Die Polizeischule» im Einsatz. «Schweiz aktuell» porträtierte vier junge Menschen und deren intensive Ausbildung an der Hitzkircher Polizeischule.