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Verkauf der Schweizer Berge Investoren im Alpenraum: Chance oder Ausverkauf?

In den majestätischen Schweizer Alpen bahnt sich ein Umbruch an. Investoren aus aller Welt drängen in die Region.

Immer mehr Schweizer Skigebiete rücken ins Visier internationaler Investoren. Mit frischem Kapital wollen sie die alpinen Destinationen modernisieren und ausbauen. Doch die Bergbahnen sind weit mehr als nur ein Geschäft – sie sind das Rückgrat der regionalen Wirtschaft und ein Herzstück der lokalen Identität.

US-Investor in Andermatt-Sedrun und Crans-Montana

Während einige die Investitionen als Chance für Fortschritt und Wachstum sehen, warnen andere vor dem Verlust traditioneller Strukturen. Wohin führt dieser Wandel? Bedeutet er eine goldene Zukunft für den alpinen Tourismus – oder droht der Ausverkauf der Berge? Mit Andermatt-Sedrun (UR/GR) und Crans-Montana im Wallis hat der US-Ski-Riese Vail Resorts bereits zwei Skigebiete in seinem Besitz.

Im Fall von Crans-Montana erweist sich der US-Gigant als Glücksfall. Das Skigebiet hatte zuvor mit dem ehemaligen Seilbahnbesitzer, dem tschechischen Investor Radovan Vitek, schlechte Erfahrungen gemacht. Als es 2018 zu einem Streit über angeblich offene Rechnungen kam, stellte der Investor kurzerhand den Betrieb mitten in der laufenden Saison ein. Dieses Beispiel zeigt, wie gross die Abhängigkeit von einem Eigentümer sein kann, der nicht einmal vor Ort ist und von einem Tag auf den anderen Entscheidungen nach seinem Belieben trifft. Das US-Unternehmen Vail Resorts plant, in den kommenden Jahren rund 30 Millionen Franken in das Skigebiet zu investieren.

Saas-Fee: Imperium Schröcksnadel

In Saas-Fee ist es kein US-Riese, der Geld in das Gebiet steckt, sondern die Familie Schröcksnadel – ein grosser Name im Skizirkus. Ihr gehören 30 Firmen sowie Skigebiete in Österreich, Italien und der Schweiz.

Seit 2018 ist die Schröcksnadel-Gruppe von Peter und Sohn Markus Schröcksnadel Hauptaktionärin der Bergbahnen. Peter Schröcksnadel, der lange Zeit Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) war, hat sich in dieser Zeit ein weltweit konkurrenzloses Imperium aufgebaut. Seit der Übernahme durch die Schröcksnadel-Gruppe geht es mit den Saastal Bergbahnen steil bergauf.

Sollte das Unternehmen weiterhin so erfolgreich wirtschaften, könnte es in den nächsten Jahren bis zu 100 Millionen Franken in das Skigebiet investieren und damit die Destination langfristig wieder auf Kurs bringen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch kritische Stimmen aus dem Dorf. Man fürchtet den Kontrollverlust, der mit der Übernahme durch die Schröcksnadel-Gruppe einhergeht.

Gäste im Forum

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Legende: SRF

Zwischen 10.00 – 11.00 Uhr diskutiert Sandra Schiess mit Ihnen und folgenden Gästen:

  • Thomas Egger, Direktor der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)
  • Simon Bumann, CEO Saastal Bergbahnen AG

Online-Redaktion: Max Fischer

Was glauben Sie? Sind Investoren die Hoffnung oder das Schicksal der Schweizer Alpen? Diskutieren Sie mit in der Kommentarspalte.

Radio SRF 1, 11.2.2025, 17.15 Uhr

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