Schloss Heidegg im Luzerner Seetal war ein bedeutender Sitz der Herren von Heidegg und des Luzerner Adels. Heute steht die ehemalige Adelsburg bereit, um von Kindern, Geschichtsinteressierten, Wander- und Naturliebhabern entdeckt zu werden. Gratis dazu gibt es den Blick auf den Baldeggersee. Der Wandertipp für den Monat Juni von SRF-1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni.
Eigentlich habe ich nur eine Wanderung um einen See im Mittelland gesucht. Schlussendlich wurde es eine Wanderung über Wiesen, Felder, Bauernhöfe zu einem Schloss über dem Baldeggersee. Schloss Heidegg liegt auf einer Seitenmoräne, die Gebäudegruppe mit Schlossturm, Kapelle, Wohnhaus und Bauernhof ist von Wäldern und Rebbergen umgeben.
Hier sollten Rosen stehen.
Schloss Heidegg ist auch bekannt für seinen Rosengarten. Den Anstoss zum Rosengarten verdankt das Schloss einem Staatsgast in den 1950er-Jahren. Der damalige deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer soll beim Anblick des Barockgartens die damals bekannte Novelle: «Hier sollten Rosen stehen!» zitiert haben.
Von der Adelsburg zum Patrizischen Barockschloss
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Bild 1 von 7. Ehemalige Adelsburg. Schloss Heidegg liegt auf einer Seitenmoräne. Die Gebäudegruppe mit Schlossturm, Kapelle, Wohnhaus und Bauernhof ist von Wäldern, Rebbergen und dem Baldeggersee umgeben. Bildquelle: SRF/Marcel Hähni.
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Bild 2 von 7. Ein Schloss für die ganze Familie. Schloss Heidegg im Luzerner Seetal war ein bedeutender Sitz der Herren von Heidegg und des Luzerner Adels. Heute steht die ehemalige Adelsburg bereit, um von Kindern, Geschichts-Interessierten und Wander- und Naturliebhabern entdeckt zu werden. Bildquelle: Beat Brechbühl.
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Bild 3 von 7. Durch das Luzerner Seetal. Die Wanderung führt über Wiesen, Felder und Bauernhöfe zum Schloss oberhalb dem Baldeggersee. Bildquelle: SRF/Marcel Hähni.
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Bild 4 von 7. Blick auf Naturschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet rund um den Baldeggersee bietet einer ganzen Reihe von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Bildquelle: SRF/Marcel Hähni.
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Bild 5 von 7. Von der Burg zum Schloss. Unter den Herren von Heidegg wurde der Kernbau bis 1237 zum Wohn- und Wehrturm ausgebaut. Im Spätmittelalter verbesserten die adligen Büsinger den Wohnkomfort im gotischen Stil. Bildquelle: SRF/Marcel Hähni.
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Bild 6 von 7. Bekannter Rosengarten. Der damalige deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer soll beim Anblick des Barockgartens die damals bekannte Novelle «Hier sollten Rosen stehen!» zitiert haben. Bildquelle: Beat Brechbühl.
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Bild 7 von 7. Von unten bis oben erkunden. Zu sehen gibt es heute auf der Heidegg auch ein Burgmodell, ein Ankleidezimmer und Sonderausstellungen. Auch ein Café hat es vor Ort. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
Diese Wanderung ist kinderwagentauglich und kommt praktisch ohne grössere Steigung aus. Gestartet bin ich beim Bahnhof Ballwill (LU). Ab hier geht es ausschliesslich auf breiten Landwirtschafts- und Feldwegen übers Land. Gut, haben wir erst Juni, denn nur schon ein paar Wochen später wird es hier sicher sehr warm, wenn die Sonne vom Himmel brennt. Aber schon jetzt leistet der Sonnenhut auf dem Kopf einen guten Dienst, und über genug zu trinken im Rucksack bin ich auch froh.
Einmarsch wie damals die Adeligen
Die Wanderung führt über knapp elf Kilometer durch die Weiler Unterbersol und Kleinwangen vorbei an einer grossen Tannenbaumplantage zum Ghangetmoos im Waldgebiet vom Langetal. Hier steigt der Wanderweg zum ersten Mal kurz an und schon bald hat man das Schloss Heidegg im Blick. Nach gut zwei Stunden laufe ich wie damals die adeligen Ritter im Schlosshof der Heidegg ein. Nur Pferd und Schwert fehlen mir.
Nach Hause geht es in rund 15 Minuten bis zur Bahnhaltestelle von Gelfingen und dann von dort mit der Seetalbahn Richtung Luzern oder Lenzburg.