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Porträt der Expertinnen und Experten
Legende: v.l.n.r. Marcel Hähni, Anita Rossel, Anita Panzer, Roger Oechslin. Keytone/SRF/zVg

Fragen und Antworten «Ich bin maximal unsportlich – wo kann ich trotzdem wandern?»

Sie sind auf der Suche nach einer schönen Wanderung in einer bestimmten Region der Schweiz? Sie möchten wandern, wo es am schönsten ist. Allein, mit Freunden, der Familie und vielleicht auch mit Hund. Unsere Expertenrunde hat für jede und jeden einen passenden Tipp.

Fachleute im Expertenchat

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Marcel Hähni Outdoor-Reporter SRF 1, Wander- und Schneeschuhwanderleiter Erwachsenensport Schweiz (esa)

Roger Oechslin Wanderleiter mit eidg. Fachausweis/T4, MSc in Meteorologie Meteoscout, Spiez (BE)

Anita Panzer Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis/T4 apatrek, Feldbrunnen (SO)

Anita Rossel Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis/T4, Ausbildungsverantwortliche Naturfreunde Schweiz Falkevent, Hausen (AG)

Chat-Protokoll

Ich suche eine Route für eine mehrtägige Wanderung (3-4 Tage), wo ich biwaken kann? Z.B. Jura / Berner Oberland / Wallis

Marcel Hähni: Das Wildcampen/Biwakieren ist an den meisten Orten erlaubt, sofern der Grundeigentümer nichts dagegen hat oder dies nicht explizit verbietet. Daher muss man sich immer vorher informieren. Im Jura ist die Gegend am Dubs sehr schön und im Walis würde ich Bürchen mit dem Augstmatthorn empfehlen.

Ich bin weder schwindelfrei noch trittsicher. Trotzdem gehe ich auch sehr gerne in die Alpen wandern. Leider habe ich immer wieder Mühe mit den Markieren. Es gibt weiss-rot-weiss markierte Wanderwege, die problemlos für mich machbar sind. Aber es gibt gelb markierte Wanderwege, auf denen ich umkehren muss, da sie für nicht schwindelfreie nicht machbar sind. Wo kann ich also problemlos wandern, gerne auch mit einigen Höhenmetern?

Anita Rossel: Die Markierungen sind unter: https://www.sac-cas.ch/fileadmin/Ausbildung_und_Wissen/Tourenplanung/Alpinmerkbl%C3%A4tter/20230601_SAC-Wanderskala_D.pdf – definiert. Nur mit der Bezeichnung ist es allerdings nicht klar ob es Stellen dabei hat wo Schwindelfreiheit verlangt wird. Dies kann oft mit einem guten Kartenstudium herausgefunden werden wenn man die Höhenkurven – Geländewahl mit einbezieht. Hilfreich sind auch Bilder von Touren welche in den sozialen Medien / Tourenportals gefunden werden. T3 Touren also weiss-rot-weiss hier sind Trittsicherheit bereits eine Voraussetzung. Ich würde ihnen empfehlen auf T2 Wanderwegen zu bleiben, es gibt auch in den Bergen viele schöne Touren im T2 Bereich. Schauen z.B. bei den Bergbahnen unter Wandervorschläge in der Region wo sie gerne unterwegs sein möchten. Die Familienwanderungen welche dort vorgeschlagen werden, sind sicher auch für sie in Bezug auf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ideal.

Meine Brüder (wohnen in Genf) und ich (Basel) möchten im Herbst eine zweitägige alpine Wanderung mit Biwak machen. Wallis ist wahrscheinlich die beste Option wegen der Anreise. Gibt es dort eine schöne, gerne etwas abgelegene (daher nicht so oft bewanderte) Route, welche ohne Kletterausrüstung und Seil empfehlenswert ist? Und bei welcher wir über 2000m übernachten können? Wir sind alle fit und bergerfahren. Gerne aber wegen Knieproblemen mit einer Möglichkeit, den steilen Abstieg über eine Bergbahn zu umgehen?

Marcel Hähni: Kennen Sie das Augstmathorn bei Bürchen im Wallis. Sicher eine Option. hier brauchen Sie aber kein Seil und Pickel. Daher würde ich ihnen den Glacier- Trail in Saas Fee empfehlen. Ob und wie man hier aber biwakieren kann, weiss ich nicht. Ich glaube eher nicht. Da müssten Sie sich unbedingt informieren.

Ich bin auf der Suche nach einer Mehrtagestour (3 bis 4 Tage), welche ich mit meinem Hund machen kann. Maximale Laufzeit ca. 6 h und nicht mehr als 700 Höhenmeter pro Tag.

Marcel Hähni: Probieren Sie doch den Prättigauer Höhenweg aus. Der führt von Malans über die Schesaplanahütte und die Carschinahütte nach St. Antönien und dann nach Klosters. Sie müssen aber abklären ob Hunde in den Hütten erlaubt sind. Die Tagestouren liegen so bei 6-7 Stunden. Und bei den Höhenmeter wären wir auch dabei. Von Malans aus die alte Militärbahn nehmen. Hier muss man sich voranmelden.

Ich würde gern in Appenzell wandern. ca. 4 Stunden, es darf anspruchsvoll sein.

Marcel Hähni: In der Alpsteinregion findet man viele anspruchsvolle Wanderungen. Ich würde aber auch noch das Säntisgebiet empfehlen. Mit der Bahn oder zu Fuss auf den Säntis von der Schwägalp aus. Dann über den Risipass in das Toggenburg nach Unterwasser hinunter. T3-T4- rund 6 Stunden. Schwindelfrei zu sein ist gut hier.

Meine Kinder und ich gehen gerne auf Gras- (oder Feld-) Wegen statt auf steinigen Wegen. Wir wohnen in der Nähe von Zürich und haben kein Auto. Wir alle schätzen Wege, die nicht zu steil sind. Es muss kein Rundgang sein. Können Sie einige schöne ca. 3-stündige Wanderungen innerhalb von ein paar Stunden von Zürich empfehlen, die dieser Beschreibung entsprechen? Wir sind immer auf der Suche nach neuen Orten.

Roger Oechslin: Dafür eignet sich das Gebiet Schwantenau bei Einsiedeln. Mit dem Zug kann man bis Biberbrugg fahren. Von dort wandert man entlang der Kantonsstrasse Richtung Einsiedeln, bis man den Bach (die Alp) überquert hat (achtung Verkehr). Dann zweigt links ein Feldweg ab. Diesem folgt man entlang der Alp bis zum Schwantenauwald und weiter Richtung Schwantenau. Ab hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Man kann auch bis zum Sihlsee wandern und mit dem Postauto zurückfahren.

Ich möchte gar nicht wandern. Was könnt ihr mir empfehlen?

Anita Panzer: Velofahren. Es gibt ein tolles Velowegnetz durch die ganze Schweiz mit wunderschönen Routen. Oder Zugfahren und schöne Orte in der Schweiz entdecken. Und wellnessen ;-)

Wir sind eine vierköpfige Familie (Kinder 7 und 9 Jahre) mit Hund und machen gerne mehrtägige Wanderungen. Die Suche nach geeigneten Routen finden wir jedoch schwierig, da oft entweder die Etappen zu lang sind oder Hunde in der Unterkunft nicht erlaubt sind. Vielleicht haben Sie noch eine gute Idee? 3h-max. 4h Marschzeit, 500-max. 800m Aufstieg und 700 -max. 1000m Abstieg sind aktuell machbar, Schwierigkeit T2 -T3.

Anita Rossel: Die Wanderung vom der Klewenalp auf die Gitschenen eine Tour mit Weitblick auf den Vierwaldstättersee. T3 Tour – 3.15h Auf der Gitschenen hat es ein Berghaus wo auch mit Hund übernachtet werden kann. Im Voraus aber reservieren und melden dass ein Hund dabei ist. Am zweiten Tag über den Sinsgauer Schoneggpass zur Luftseilbahn Sinsgau – Oberrickenbach. 2,5h T2. Ab hier mit dem ÖV wieder zurück zum Ausgangsort.

Ich suche die schönste :-) Weinwanderung der Schweiz durch Rebberge mit Aussicht und der Möglichkeit, ohne Anmeldung mindestens an einem Ort zu degustieren. Ca. 3-4 Stunden wandern, leicht bis mittel, vorzugsweise Ankunft in einem kleinen Städtchen (10'000-30'000) mit Übernachtungsmöglichkeit.

Roger Oechslin: Ich habe für Sie ein wenig recherchiert. Diese Route bin ich selbst noch nie gewandert. Sie scheint aber ihren Anforderungen zu entsprechen. Wie flexibel Sie sind, müssten Sie noch abklären. Wanderung: Von Cully nach Vevey, Schwierigkeitsgrad: leicht, Dauer: 3h, Länge 11.2 km, Auf- und Abstieg: 300m/300m

Wir sind auf der Suche nach einer Wanderung im Jurapark. Es soll eine Wanderung für eine Schulklasse sein, bei der an einem schönen Aussichtspunkt grilliert werden kann. Ausserdem soll sie das gewisse «etwas» haben. Wir kennen schon einige Wanderungen im Jurapark, aber viellecht bringen Sie als Experten uns auf neue Ideen.

Anita Rossel: Im Jurapark ist sicher für eine Schulklasse der Foxtrail ab Frick ein spassiges Erlebnis. Hier wird einiges an Abenteuer vermittelt. Oder ab Effingen eine Wanderung zur Brüderhöhle. 2,5h im T1/T2 Bereich. Hier erwartet die Schulklasse ein Mittagessen an der Feuerstelle in der Höhle.

Ich suche nach Wanderungen, die zwischen 4-6 Stunden dauern, mittelschwere Anforderungsprofile, am liebsten in schönen Waldregionen. :) Falls sie an einem schönen See vorbeiführen, in dem man auch ein bisschen planschen kann/darf, wäre es natürlich auch super.

Marcel Hähni: Der Kanton Uri ist ein Bergseeparadies. Es gibt dort rund 50 kleinere oder grössere Seen.

Ich schlage eine Tour zum Golzernsee vor. Den kannst du auf zwei Arten erreichen. Entweder mit der Bergbahn von Bristen aus oder auf einem anspruchsvollen T3 Wanderweg der von der Talstation der Seilbahn in Bristen zuerst ins Madranertal hinein führt und dann links in eine Bergflanke mit Natur – Steintreppen abzweigt. Mit der Bahn erreicht man das Golzernseeli in rund 10 Minuten ab der Bergstation. Der Weg über das Madranertal geht rund 3 Stunden und steigt am Schluss recht an. Am Golzernsee hat es Picknickplätze und man kann im See baden.

Hier habe ich unteranderem meine Tour zum Golzernsee beschrieben:

https://www.srf.ch/radio-srf-1/outdoor-reporter/ferien-in-der-schweiz-die-bade-geheimtipps-des-outdoor-reporters

Ich möchte Ende Mai/Anfang Juni eine 2-tägige Wanderung unternehmen. Schwierigkeitsgrad: mittel. Marschdauer pro Tag zwischen 3-5 h, Anfahrts- und Abreiseort müssen nicht der gleiche sein, aber gut mit dem ÖV erschlossen.

Anita Panzer: Ende Mai/Anfang Juni kann in den Bergen noch Schnee liegen. Daher z.B. im Jura: von Balsthal auf den Weissenstein, übernachten im Hotel Weissenstein, weiter zum Untergrenchenberg und bis nach Frinvilier oder auch hinunter nach Grenchen. Hier kommen Sie am neusten UNESCO-Weltnaturerbe, dem Bettlachstock, aufgenommen wegen seines Buchenwladbestands, vorbei. Oder die Wanderung auf den Napf: von der Lüderenalp zum Napf, übernachten, am zweiten Tag bis nach Escholzmatt hinunterwandern.

Unser Golden Retriever will immer sein Bergseeschwimmen (im Sommer) auf der Fourgla Surlei 2800 m ü. M. Anschliessend wandern wir jeweils 5 Std noch nach Pontresina. Ist das bedenkenlos für einen nassen Hund?

Marcel Hähni: Bei warmen Temperaturen geht das immer gut. Geht die Bise kann es eine Blasenentzündung geben. Also besser immer ein Tuch dabei haben.

Ich bin mittlerweile gut trainiert und habe ein strammes Lauftempo beim Wandern. Distanzen, auch viele Höhenmeter sind kein Problem. Habe mich auch schon an die T4+-Schwierigkeit herangetraut, merke aber, dass ich auf Graten, die auf beiden Seiten abschüssig sind oder in steilem Gelände teilweise ein leicht flaues, unangenehmes Gefühl bekomme. Wie sollte ich herangehen, wenn ich die T5 anpeilen möchte? Gibt es zu empfehlende T5-Touren, die für mich als Anfänger in dieser Kategorie empfehlenswert wären?

Roger Oechslin: Um sicher von T4 nach T5 aufsteigen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass alpine Touren desselben Schwierigkeitsgrades sehr unterschiedlich und in Bezug auf Schwierigkeit und Risiko nicht immer vergleichbar sind. Die Einschätzung der Risiken erfordert ein hohes Mass an Erfahrung und Eigenverantwortung. Die technische Schwierigkeit und die Risiken hängen auch stark von den Bedingungen (z.B. Nässe) ab. Ein schrittweises Vorgehen ist wichtig. Trainiere regelmässig und sammle Erfahrung im gewohnten T4-Bereich, um deine technischen und mentalen Fähigkeiten zu verbessern. Es ist ratsam, sich stehts von erfahrenen Alpinwanderern begleiten zu lassen. Die wertvollste Empfehlung ist jedoch, eine Ausbildung oder Anwendungstour mit einer Bergführerin oder einem Bergführer zu absolvieren. Dies wird nicht nur deine Fähigkeiten und dein Selbstvertrauen stärken, sondern auch deine Sicherheit in anspruchsvollem Gelände erhöhen und dir zeigen wo deine Grenzen sind.

Letztes Jahr habe ich den Rigi Hochflue bewandert, einen T4 bei dem man zuerst zum Gätterlipass rauffahren kann und dann die Wanderung begeht zur schönen Aussicht am Gipfel. Könnten Sie eine weitere (Alpin)Wanderung in der Zentralschweiz empfehlen, bei der man auch teils den Berg rauffahren kann und eine schöne, weite Alpensicht am Gipfel geniessen kann?

Anita Panzer: Ich schlage das Buochserhorn vor ab Niederrickenbach (hoch mit der Bahn, nicht Auto), Route westlich unter dem Buochserhorn durch, den T4-Pfad über Ribihuisli und dann von Norden her aufs Buochserhorn. Abstieg Richtung Ochsenweidli und dann noch über den Bleikigrat T4 zur Musenalp. Sehr schöne Tagestour. Von dort mit der Bahn zurück nach Niederrickenbach und Dallenwil. Es gibt ab Niederrickenbach weitere schöne Grattouren!

Wir möchten ab Bristen (UR) nach Sedrun (GR) eine 2 Tagesroute wandern. Exponierte Stellen und Klettern geht bei mir gar nicht. Körperlich sind wir fit. Was müssen wir beachten?

Anita Panzer: Die Website der Etzlihütte bietet viele Informationen über Zustiege und Wanderrouten zur und um die Hütte. Der Übergang ist mit einem T2 angegeben, das sollte für Sie gehen. Schauen Sie sich die Karte genau an und eruieren Sie Stellen, die evtl eine Schwierigkeit bieten könnten. Beachten Sie auch das Wetter und telefonieren Sie vor der Tour mit dem Hüttenwart oder der lokalen Tourismusorganisation, um sich über den Zustand des Wegs zu informieren und Schlüsselstellen zu besprechen.

Ich suche eine anspruchsvolle Mehrtagestour im Jura, gern auch grenzüberschreitend.

Anita Panzer: Schauen Sie sich den Jura-Höhenweg an, der von Dielsdorf bis nach Genf führt. Gerade die erste Etappe über die Lägern hat's in sich! Picken Sie sich die schönsten Etappen heraus, z.B. Weissenstein, Chasseral, Vue des Alpes, Col du Marchairuz.

Mit meiner Freundin wollen wir auf eine leichte bis mittelschwere Wanderung in die Berge gehen diesen Frühling/Sommer, eventuell in der Region Bern wegen der Distanz von Neuenburg aus. Es wäre schön in den Bergen vielleicht einen halben Tag zu wandern und dann zu dort zu übernachten in einem Zelt oder Raststätte, am besten an einem Bergsee! Am nächsten Morgen würden wir dann wieder herabgehen.

Anita Rossel: Wie wäre es mit einer Stärnebett Tour? Auf der Oberstockenalp gibt es tolle Möglichkeiten zum Übernachten. Massenlager oder Stärnebett oder bei Anfrage und Abklärung auch mit dem eigenen Zelt. Generell sollte beim Zelten unterwegs auf Wanderungen dies zuvor abgeklärt werden wo man zelten darf. Hier gibt es schöne Wanderungen vom Gurnigel oder vom Simmental aus welche so mit der Oberstockenalp verbunden werden können. Der Bergsee ist natürlich auch dabei um am Abend in ca. 15 Min. zu Fuss von der Oberstockenalp noch ein Bad zu nehmen.

Könnten Sie uns in der Nähe Uerikon (ZH) eine schöne Wanderung nennen? Vielleicht so 3h weg, nicht zu schwierig.

Anita Panzer: Evtl. der Hüttchopfweg. Der Hüttchopf, am Westrand des Tier- und Pflanzenschutzgebietes gelegen, bietet den besten Überblick über das Quellgebiet der Töss und die Bergwelt des Zürcher Oberlandes. https://schweizmobil.ch/de/wanderland/route-864

Ich bin maximal unsportlich und laufe nicht gerne aufwärts (komme dabei seit Covid auch sehr aus der Puste). Geradeaus geht. Wie und wo kann ich trotzdem wandern gehen? Rucksack schleppe ich auch nicht gerne.

Roger Oechslin: In diesem Fall empfehle ich eine Uferwanderung entlang eines Sees oder Flusses, um möglichst flach zu wandern. Ein Beispiel wäre eine Wanderung entlang des Sihlsees vom Birchli bis zum Strandbad Roblosen. Start und Ziel sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Zudem gibt es im Strandbad Verpflegungsmöglichkeiten (Öffnungszeiten im Internet prüfen), so dass kein Rucksack mitgenommen werden muss. Wanderung: Von Birchli bei Einsiedeln nach Strandbad Roblosen, Schwierigkeitsgrad: T1, Dauer: 1h, Länge 3.2 km, Auf- und Abstieg: 45m/35m

Wissen Sie eine schöne 2-Tagestour, bei der wir am Abend nach der ersten Wanderung auf der Alp Morgeten übernachten könnten, und am zweiten Tag weiter?

Anita Panzer: Vom Grunigel, Wasserscheidi, über den Leiterlipass auf den Gantrisch und hinunter zur Alp Morgeten. Am nächsten Tag den Höhenweg bis zum Stockhorn. Sehr schön.

Haben Sie Tipps für tolle Hüttenwanderungen mit Hund bis T3? Es können ruhig auch längere Tagesetappen sein.

Anita Rossel: Wie wäre es mit einer Tour im herrlichen Urnerland zur Albert Heim Hütte. Hier ist es nach Absprache und Reservation möglich den Hund mitzunehmen. Als Wanderung wäre dazu der Nepali Highway. Der Start ist auf dem Furkapass zur Siedelenhütte und von hier zur Albert Heim Hütte T3+. Am nächsten Tag geht es dann weiter über den Urschener Höhenweg nach Realp.

Wir würden gerne die Sulegg (oberhalb Saxeten BE) bewandern. 2 Erwachsene, geübt, ohne Hund, mit Auto, ohne Halbtax. So ca. 5 Std sind ok. Welches ist die beste Tour/Ausgangspunkt? Gibt es eine Rundtour?

Roger Oechslin: Ein guter Ausgangspunkt ist die Bergstation Sulwald. Von dort geht es in gut 2.5h zum Gipfel der Höji Sulegg (der Weg ist nur bis Schärihubel markiert), vom Gipfel steigt man wieder ab bis zum Wanderweg der in Richtung Saxeten geht und erreicht in weiteren gut 2.5h das Dorf Saxeten. Alpinwanderung: Sulwald – Schärihubel – Höji Sulegg – Schärihubel – Saxeten , Schwierigkeitsgrad: T4-, Dauer: 5.5 h, Länge: 12.4 km, Auf- und Abstieg: 940m/1346m Um die Knie zu schonen, kann die Route auch umgekehrt werden. Dies empfiehlt sich vor allem im Hochsommer, da man so der prallen Sonne etwas aus dem Weg gehen kann.

Ich hoffe, das alt-bekannte Berg-Duzis gilt auch hier :) Ich bin gerne auf langen Touren (mind. 9 Stunden) mit etlichen Höhenmetern. Ich kenne die Bündner Berge bereits sehr gut, kenne mich aber im Tessin gar nicht aus. Im Tessin bin ich auf der Suche nach abgelegenen Tälern, schönen Aussichten, lässigen SAC-Hütten.

Anita Panzer: Eine lange, sehr schöne Tour: Bus bis Lago di Luzzone (Bleniotal), hoch zur Motterasciohütte, weiter zur Greinaebene, Rundtour über die Greina, zur Scalettahütte, hinten ins Val Camadra hinunter bis Busstation Ghirone (Acquilesco). Falls du T4-tauglich bist: Pizzo Cassinello, Wander3000er, ebenfalls ab Lago di Luzzone, durch das Val Scaradra zum Passo Soreda und auf den Cassinello. Entweder wieder zurück oder hinunter zur Läntahütte und nach Vals. Ebenfalls ab Lago di Luzzone durch das Val Carassin zu den Adulahütten über den Passo del Laghetto, Alpe Quarnei hinunter nach Malvaglia (evtl 2 Tage).

Ich suche nach einer mittelschweren Wanderroute, etwa 10 bis maximal 20km lang in einem schönen Gebiet mit toller Aussicht (Berg, See...). Am besten etwas im Gebiet Bern/Neuchâtel/Berner Jura.

Marcel Hähni: Probiere es mit dem Weissenstein bei Solothurn aus. Hier gibt es verschiedene Wanderungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und mit Solothurn hat es noch eine schöne Altstadt für den kulturellen Ausflug.

Ich bin gerne Trailrunnend unterwegs und möchte gerne im Sommer ein/zwei mal je 5-7 Tage auf einer Hütte bleiben und die Gegend erkunden. Gibt es Empfehlung für Hütten über 1600 Meter, bei denen man übernachten kann und bei denen es in der Nähe auch 5-6 Touren à 20-30km und 1000-2000HM gibt?

Marcel Hähni: Wandernd habe ich folgendes gemacht, was aber als Trailrunner durchaus auch seinen Reiz haben kann: Von Malans aus auf den Vilan – dann in die Schesaplana-Hütte. Übernachten. Dann über die Carschinahütte nach St. Antönien und über Fürggli (Jägglischhorn) nach Klosters. Übernachten. Dann über Davos und das Sertig auf die Keschhütte. Übernachten. Keschhütte – Bergün – Jenatschhütte. Übernachten. Dann über den Suvretta – Pass nach St. Moritz. Vom Bier ins Champangner-Klima. Ich hatte mehrere Tage dazu. Als Trailrunner ist sicher der Übergang am Suvretta-Pass nicht ganz ohne. Die anderen Strecken sollten für einen geübten Runner machbar sein.

Ich interessiere mich für Klettersteige. Bin schwindelfrei, jedoch nicht sehr geübt im Freiklettern. Was empfiehlt sich als Einstieg und was für Ausrüstung wird benötigt? Region egal.

Anita Rossel: Beim Klettersteig braucht es bereits etwas mehr an Alpiner Erfahrung und Ausrüstung als auf einer Wanderung. Auch hier werden die Klettersteige in verschiedene Schwierigkeiten unterteilt. Die Skala der Bewertungen finden sie unter: https://www.sac-cas.ch/fileadmin/Ausbildung_und_Wissen/Tourenplanung/Schwierigkeitsskala/Klettersteigskala-SAC.pdf. An Ausrüstung braucht es ein Klettersteigset – Helm – Anseilgürtel – Klettersteig oder Velohandschuhe sind empfohlen. Dazu ein Rucksack mit Wärmeschutzbekleidung – Essen – Getränk – Apotheke. Für den Abstieg sind Faltbare Wanderstöcke welche beim Aufstieg im Rucksack verstaut werden können und nicht vorstehen bestens geeignet. Für die Schuhe sind hohe Bergwanderschuhe mit einer festen Sohle wichtig. Einfache Klettersteige sind z.B in Adelboden der Chäligang aber auch hier empfiehlt es sich, sich allenfalls einem Bergführer anzuschliessen welcher die Technik am Klettersteig aufzeigt und auch für Sicherheitsfragen zur Verfügung steht und alles rund um das Material erklären kann. Wichtig für Kinder braucht es Klettersteigsets welche auch auf das Gewicht der Kinder abgestimmt sind und diese sind zusätzlich an einem Seil zu sichern. Gerne sind ihnen Bergsportschulen hier behilflich eine tolle Klettersteigtour herauszusuchen.

Ich bin auf der Suche nach Wanderrouten mit folgenden Kriterien: . Gut mit ÖV (Bahn/Bus/Schiff/Seilbahn) von Aarau aus erreichbar . Aussichtsreich . Rundwanderungen oder von A nach B . Bis T3 (max. einfache T4) . Zentralschweiz, Ostschweiz/Graubünden Zudem habe ich eine Frage zur Wanderung zu den Strudeltöpfen bei der Alp Mora (Bargis-Trin). In meiner Wanderapp «OutdoorActive» werden mir lediglich Routen mit der Anforderung «schwer» und >6h Wanderzeit angezeigt. Gibt es hier alternative Routen (einfacherer Schwierigkeitsgrad oder Routenvorschlag für 2 Tage mit Übernachtung)?

Roger Oechslin: Ein schönes, aussichtsreiches Ziel in der Zentralschweiz ist der Roggenstock. Eine Möglichkeit ist die ÖV Anreise nach Weglosen und Rückreise von Oberiberg: Wanderung von Roggen – nach Oberroggen – auf den Roggenstock (1777m) – Umgänder – Jäntli – Oberiberg, Schwierigkeitsgrad: T3, Dauer 3.5h, Länge 7.7km, Auf- und Abstieg: 743m/711m Abkürzung mit Seilbahn möglich. Die Wanderung zu den Strudeltöpfen kenne ich leider nicht. Vielleicht kann hier jemand anderes helfen.

Ich suche für diesen Samstag eine Wanderung, am liebsten irgendwo in den Bergen, die leicht erreichbar ist von Basel aus (nicht länger als eine 1.5h Autofahrt). Am besten ein Rundweg und nicht mehr als 700 Meter Höhendifferenz. Die Länge der Wanderung ist nicht allzu wichtig, einfach gerne nicht unter 3h oder über 6h (falls möglich). Wir wandern gerne alpin, sind uns aber bewusst, dass das von Basel teils schwer zu erreichen ist. Besonders für einen Tagesausflug fällt es uns oft schwer, einen Kompromiss zu finden zwischen dem Wunsch, nicht allzu lang Auto zufahren und trotzdem eine alpinen Destination zu erreichen. Könnt ihr uns da weiterhelfen, gibt es eine Region, die sich gut eignet?

Anita Panzer: In den Bergen liegt momentan noch Schnee. Ich empfehle Ihnen den Jura, hier gibt es tolle, auch recht alpine Wanderungen – z.B. den Ostgrat auf das Balmfluhköpfli. Die schwierigsten (Kraxel)Stellen lassen sich umgehen. Fahren Sie nach Balm b. Günsberg und hoch zur Ruine Balm. Wandern Sie vom Parkplatz die alte Balmbergstrasse hoch bis zum Pt. 742. Sie können dort den Zwischenberg hoch bis zum Balmfluhköpfli, wenn Sie sehr geübt und erfahren sind, zweigen Sie nach dem Brüggli links in die Wegspur ein zum Ostgrat hoch. Der Weg ist auf dem Grat dann gut ersichtlich. Vom Balmfluhköpfli weiter hoch zur Röti, hinunter zum Weissenstein, einkehren, zurück zum Balmberg, und die alte Balmbergstrasse wieder hinunter zur Ruine Balm.

Können Sie uns eine Kinderwagen taugliche Wanderung im Tessin empfehlen? Darf auch ruhig länger sein…

Marcel Hähni: Locarno- Mündung Maggia- nach Golino auf der einen Seite der Maggia und auf der anderen Seite zurück nach Ascona. Dort auf den Monte Verita mit der kleinen Teeplantage. Danach hinunter nach Ascona. Rund 4 Stunden. An der Maggia entlang hat es Bäume die Schatten spenden. Bei Golino hat man die Gelegenheit in der Melezza, einem Nebenfluss der Maggia zu baden. Ich würde nur dort ins Wasser gehen aus Sicherheitsgründen. Die ganze Tour kann mit Kinderwagen gemacht werden.

Wir sind bisher wenig bis gar nicht gewandert, würden gerne aber Mal zu Zweit losziehen und dem Wandern eine Chance geben! :-) Wir wohnen am Zürisee, da käme z.B. das Glarnerland in Frage. Was wäre eine Beginnertour, die gleichzeitig auch was hermacht und ruhig ein paar Stunden gehen darf (wir sind durchaus nicht ganz unsportlich)?

Anita Panzer: Sehr schön ist die Tour von der Mettmenalp (Bähnli ab Chies) zur Leglerhütte und retour. Ab Braunwald zuerst nach Westen, dann hoch zum Ober Stafel und weiter zum Ortstockhaus (einkehren ;-), weiter hoch zum Gumen und dann mit dem Bähnli zurück oder Rundtour via Grotzenbühl zurück nach Braunwald beenden. Oder Urnerboden hoch zum Fisetenpass und zurück (Rundtour).

Ich, 66 Jahre wandere sehr gerne mit meiner Cousine, welche 10 Jahre älter ist. Leider ist sie nicht schwindelfrei und deshalb planen wir jedes Mal sorgfältig unsere Wanderung, um keinen Überraschungen ausgesetzt zu sein. Ich habe auch schon Touristenbüros telefoniert, um abzusichern, ob diese oder jene Route diesbezüglich infrage kommt. Jedoch hat sich herausgestellt, dass das Thema nicht schwindelfrei nicht immer so ernst genommen wird und wir plötzlich doch vor einer mini Hängebrücke über einem Bach, einem Weg mit steilabfallendem Hang standen, was da echt hindernd sein kann. Meine Frage; kennen Sie einige Bergwanderungen so ca. 2 – 3 Std., welche garantiert kein Problem für nicht schwindelfreie machbar sind im Raum Bern, Freiburg, Wallis.

Anita Rossel: Im Diemtigtal – Simmental gibt es viele schöne Wanderungen. Z,B. der Häuserweg in Oey Diemtigen, oder der Diemtigtaler Talwanderweg da gibt es keine Hindernisse und es muss keine Bergbahn zuerst benutzt werden.

Ich suche eine schöne Wanderung für den Sommer, 4-6 Stunden, Schwierigkeitsgrad zirka T3, abseits der ausgetretenen Pfade (und mit möglichst WENIG Hunden) in der Nähe von Sils-Maria.

Anita Rossel: Die Bergwanderung T2/T3 auf den Piz Chüern 2689m und Grialetsch 2694m ab der Bergstation Furtschellas bei Sils ist eine Tour in einer einsamen Gegend. Von Hier zur Alp Munt und weiter über die rot-weisse Markierung auf den Piz Chüern. Über ein flaches Gipfelplateau hinunter nach Lej Sgrischus. Von hier folgt eine wunderschöne Hochebene Plan da las Furtschellas. Bis hier T2. Es gibt dann zwei Möglichkeiten – der Abstieg nach Furtschellas oder der Aufstieg zum Grialetsch. T3+ der Weg führt über grobes Geröll zum Grialetsch. Abstieg danach zur Furtschellas. Dauer ca. 4.5h

Ich suche Wanderungen, welche in einem Tag von Basel aus gut machbar sind. Etwa 3-4 Stunden Wanderzeit, mit ca. 400-700 Höhenmeter Differenz, allerdings sollte der Weg nicht allzu viel runtergehen, da meine Wanderpartnerin Probleme mit den Knien hat. Wir mögen Wanderungen mit Bergseen und schönen Panoramen, welche aber nicht komplett von Touristen überlaufen sind.

Marcel Hähni: Vielleicht kann ich ihnen die Region Hallwiler- und Baldeggersee schmackhaft machen. Hier auf der Birrwiler Höhe hat man einen wunderbaren Ausblick über beide Seen. Panoramawanderung von Birrwil zur Hochwacht Homberg und zurück. Rund 2 Stunden, die aber auch mit weiteren Kilometern auf eine einfache Tageswanderung ausgedehnt werden kann.

Ich möchte den Vier Quellenweg machen. Gibt es unterwegs genügend Peschts?

Anita Rossel: Eine herrliche Alpentour vom Oberalppass zum Rhonegletscher. Die Etappenziele sind oft in einer SAC Berghütte. Der Lunch für unterwegs kann in den Berghütten jeweils wieder aufgefüllt werden. Direkt auf der Tour sind längere Strecken ohne Zwischenverpflegungsorte.

Welche Wanderung lohnt es sich im Bergell zu machen?

Anita Panzer: Sehr schön ist natürlich der Via Panoramico Val Bregaglia von Casaccia nach Soglio, oder dann in zwei Etappen von Maloja bis Soglio und dann von Soglio bis nach Chiavenna (Via Sett). Bleiben Sie aber eher auf dem Höhenweg, er führt durch wunderbare Kastanienwälder. Oder nehmen Sie die Bahn zum Albigniastausee und wandern Sie zur Albignahütte. Für geübte Wanderer empfiehlt sich der Aufstieg von Promontogno auf den Bocchetta della Tegliola (1600Hm und technisch)

In den vergangenen Jahren waren wir in einer kleinen Gruppe stets mit Zelt für 1-3 Wochen in den Bergen unterwegs. Wir schätzen die Abgeschiedenheit und das Alleinsein und hatten uns deshalb jeweils das Val Calanca und die angrenzenden Täler für unser Abenteuer ausgesucht. Wir sind gerne weglos unterwegs und haben Übung darin, uns im Hochgebirge zu orientieren. Kennen Sie in der Schweiz vergleichbare Regionen, die ähnlich abgeschieden sind und die wir ungestört (und möglichst ohne anderen zu begegnen), erkunden können?

Anita Panzer: Schauen Sie sich das Val Onsernone an. Evtl. vom Maggiatal (Moghegno) über den Passo della Garina nach Loco, von dort in die Schlucht des Isorno bis nach Intragna. Oder das Vergelettotal, hoch zum Lago d'Alzasca. Hier hinten gibt es auch viele T4-Möglichkeiten! Im Wallis sind auch der Antronapass und die Jazzylücke sehr schön.

Ich suche eine Wanderung in unserer Nähe, die ich mit einem Kleinkind (2,5 Jahre, in der Kraxe) machen kann. Es sollte viel Strecke im Schatten (zB Wald) sein, da mein Kind sehr sonnenempfindlich ist.

Anita Rossel: Es gibt viele tolle Möglichkeiten auch direkt in den Wäldern vor der Haustüre. Da ich nicht sehe wo sie zuhause sind, kann ich hier nicht im Detail darauf eingehen. In der Region Zürich ist schon der Üetliberg oder der Limmat entlang ein schöner Ausflug. Wichtig sind ja beim Wandern mit Kindern, was wir sonst noch machen – Spielplatz Möglichkeiten, ein Bächlein, wo Wasser gestaut werden kann, basteln mit Naturmaterialen unterwegs bei einem Rastplatz.

Wir wollen die noch nicht von uns ‚bewältigten’ Etappen der Via Alpina angehen dieses Jahr. Die Etappen von Elm nach Linthal und v.a. von Altdorf nach Engelberg sind schon extrem lang. Auch die Etappe von Urner Boden nach Altdorf. Kennen Sie Möglichkeiten, die eine oder andere Etappe aufzuteilen?

Anita Panzer: Von Altdorf nach Engelberg liesse sich das erste Teilstück von Attinghausen nach Brüsti mit dem Bähnli bewältigen, das spart 1000 Höhenmeter. Auf der Alp Hohbiel kann man übernachten und so die Etappe aufteilen. Auf der Etappe Elm – Linthal kann man in der Skihütte Obererbs übernachten. Oder sie wandern zur Leglerhütte und übernachten da, das wäre eine kleine Variante zur Via Alpina. Auf der Etappe Urner Boden – Altdorf könnte man den Höhenweg 595 als Variante wählen (schöner!) und im Berggasthaus Ratzi oder in Biel übernachten und die Etappen aufteilen. Von den Eggbergen könnten Sie dann die Bahn nach Altdorf nehmen.

Ich habe das Buch von Plinio Martini «Nicht Anfang und nicht Ende» gelesen, das vom Leben im Val Bavona erzählt. Nun möchte ich diese Gegend eintauchen und sie erwandern. Haben Sie mir einen Tipp, welcher Ausgangspunkt dafür ideal ist und wie viele Tage ich dafür einplanen kann? Ich wandere regelmässig, bin oft in den Bergen unterwegs und bin konditionell ausdauernd. Ich mache Touren bis Schwierigkeitsgrad T3 / (T4), das ist aber kein muss.

Marcel Hähni: Das Val Bavona kann ich nur empfehlen. Eine wunderbare Gegend mit rund 12 kleinen Weilern. T1-T3 ist eine Wanderung durchs Tal hinein oder hinaus. T3 bis T4 finden Sie, wenn Sie ganz hinten mit der Luftseilbahn San Carlo-Robiei zu den Staumauern Robiei und Zött hinauf fahren (viel Geduld mitbringen – Luftseilbahn fährt unregelmässig und sehr langsam!) Von dort kann man tolle T4 Wanderungen machen bis zu einer Überschreitung in die Leventina.

Ich möchte gerne eine schöne Frühlingswanderung im Berner Oberland oder Jura unternehmen. Ich habe Ausdauer für 4-stündige Wanderungen im T3 Bereich. Ich mag eher unbekannte, weniger begangene Routen in einer schönen Landschaft.

Roger Oechslin: Rundwanderung von Aeschiried auf direktem Weg südlich in den Suldgraben – durch den Suldgraben zum Restaurant Pochtenfall – nach Greberegg – nach Spitz – nach Aeschiried, Schwierigkeitsgrad: T2, Dauer: 4.5 h, Länge: 11.5 km, Auf- und Abstieg: 806 m

Ich suche schöne Wanderungen, möglichst unter der Baumgrenze, mit schönen Seen und Berglandschaften. Die schönste Wanderung, die ich kenne, ist vom Bernina-Hospiz über die Alp Grüm ins Puschlav. Da ich das Bündnerland aber gut kenne, suche ich eher was im Berner Oberland, Wallis oder Romandie. (Gruyères-See auch schon gemacht.)

Anita Rossel: Im Diemtigbergli (Diemtigtal) finden sie den Ägelsee, hier einfache schöne Wanderungen im Diemtigtal. Oder wenn es über die Baumgrenze gehen kann – auf der Elsigenalp bei Adelboden, wo es einen herrlichen Bergsee sowie einen Badesee gibt. Schönste Aussichten sind natürlich dabei. Wanderungen im T2 und T3 Bereich.

Vielen Dank für das tolle Angebot. Ich würde gerne im schönen Toggenburg eine Tageswanderung machen. Haben zwei Kinder (7 und 8). Den Toggenburger Klangweg kennen wir schon, gibt es andere schöne Familien-Routen?

Marcel Hähni: Auf der «anderen» Seite vom Toggenburg bei Wildhaus hat es den Gräppelersee. Eine sehr schöne und leichte Wanderung. Gut machbar mit den Kindern. Möglich von Wildhaus aus zu Fuss in 3 Stunden oder abgekürzt mit den Bahn. Weiter unten bei Unterwasser geht es zu den Thurfällen und dem Laui- Parkplatz, der aber am Wochenende sehr beliebt ist.

Meine Frau und ich wandern gerne mit unserer belgischen Hundedame. Am liebsten in den Bergen. Jetzt unser Problem: Immer mehr Alpen sind mit Herden mit Mutterkuhhaltung oder Schafherden mit Herdenschutzhunden befahren. Nun führen die meisten die Wanderwege durch solche Weiden. Da ist es mit Hund schon gefährlich durchzustossen, auch wenn er an der Leine ist kommen Mutterkühe gerannt und machen uns echt Angst. Von den sehr aggressiven Herdenschutzhunden gar nicht zu sprechen. In eine solche Weide kann man gar nicht hinein gehen. Was tun? Das Wandern im Sommer aufgeben? Nur noch Ausland als Möglichkeit? Wanderrouten durch solche Weiden mit Zäunen abgrenzen? Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

Marcel Hähni: Herdenschutzhunde sind dazu erzogen worden ihre Herde zu schützen. Wollen sie nicht, gibt es kein durchkommen. Hier muss eine Wanderung im Zweifelsfall auch abgebrochen werden. Auf andere Hunde reagieren Herdenschutzhunde meist aggressiv. Man sollte sich sich bei der Planung auch über mögliche Herden, die von Hunden begleitet werden informieren. Ich habe unter diesem Link eine Sendung dazu gemacht: https://www.srf.ch/audio/treffpunkt/begegnungen-mit-mutterkuhherde-herdenschutzhund-und-wildtieren? id=12398515

Gerne möchte ich eine Frühlingswanderung in meiner Nähe (Wattenwil, BE) machen mit guter Aussicht auf die Berge. Dauer: bis 4h Wer: 2 Erwachsene Schwierigkeit: egal, wir sind geübt Wunsch: Rundwanderung.

Roger Oechslin: Eine Möglichkeit für eine «fast» Rundwanderung wäre von Wattenwil auf den «Obere Gurnigel» mit schöner Aussicht auf die Berge und Abstieg nach Gurnigelbad (alternativ nach Rüti b. Riggisberg). Von dort kann man mit dem Postauto nach Thurnen fahren. Achtung Wildruhezone: bis 30.6. nur auf bestehenden Wegen gehen.

Wanderung: Von Wattenwil nach Obere Gurnigel nach Gurnigelbad, Schwierigkeitsgrad: T2, Dauer: 4h, Länge 10.5 km, Auf- und Abstieg: 960m/410m

Allgemeine Inputs, wo ich gerne auf Ihre Unterstützung zählen möchte: 1.) Wanderungen sollten immer mit dem Schwierigkeitsgrad bezeichnet werden wie T1/T2/T3 usw. Die Bezeichnungen leicht – mittel – schwer reichen nicht aus. Kürzlich war ich auf einer, von den Schweizer Wanderwegen als «mittel» bezeichneten Wanderung und Stand vor einer ausgesetzten Stelle! Da ich und eines unserer Kinder nicht schwindelfrei sind, mussten wir mit der Familie umkehren. Welch ein grosses Ärgernis!! Ich appelliere an Sie, unterstützen Sie mit Ihrem Gewicht, dass Schweizer Wanderwege wieder dazu gebracht werden, wie früher die Begriffe T sowieso zu verwenden. Bestimmt wären andere auch dankbar für klare Schwierigkeits-Klassifizierung! 2.) Unverständlich auch ist das Weglassen von Richt-Zeitangaben auf Wegschildern! Auf alten gibt es sie noch. Dass dies weggelassen wird, ist unverständlich! Nicht überall gibt es Netz, wo man auf dem Handy diese evaluieren kann. Zudem wandern macht mehr Freude ohne Handy.

Anita Panzer: Das kann ich gut verstehen, ich kann diesen Input bei Wanderwege Schweiz einmal deponieren. Die Zwischenwegweiser enthalten keine Zeitangaben, die grösseren Wegweiser an Ausgangspunkten oder grösseren Zwischenpunkten jedoch schon. Zur Tourenvorbereitung gehört der Zeitplan. Dafür ist Schweizmobil zu empfehlen.

Wer bietet Kurse dazu an und gibt es auch geführte Wanderungen?

Anita Panzer: Sowohl der SAC wie auch verschiedenste Bergsportschulen der Schweiz bieten Kurse oder auch geführte Wanderungen an. Ebenfalls selbständige Wanderleiterinnen Wanderleiter oder Bergführer. Am besten googeln.

Meine Frau, unser Hund und ich sind begeisterte Wanderer. Wir gehen gerne in die Berge und Wandern auf dem Niveau T2/T3. Habt ihr Empfehlungen für schöne Touren, die von uns mit den Öffis erreichbar sind? Gerne auch Mehrtagestouren.

Anita Rossel: Tolle Touren finden sie in der Region Engstligenalp mit dem Hund. Hier geht es direkt vom Bus zur Luftseilbahn – der Hund fährt gratis. Im Berghotel Engstligenalp kann auch mit Hund übernachtet werden. Von der Hochebene aus finden sie diverse schöne Tageswanderungen, welche bestens auch mit Hund machbar sind.

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Zwei Wanderer laufen den Berg hoch. Im Vordergrund ist eine weiss-rot-weisse Wanderwegmarkierung auf einem Stein.
Legende: Wanderrouten und Ausflugstipps für jeden Geschmack Ob leicht oder anspruchsvoll – hier werden alle fündig. Keystone/Alessanro della Bella

Hier geht es zu den tollsten Ausflugstipps und den schönsten Wanderungen von SRF-1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni. Fündig werden auch Ferienhungrige mit Outdoor-Ambitionen in der Schweiz.

Radio SRF 1, 3. April 2024, «Treffpunkt» um 10:03 Uhr ; 

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