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Morgengast Marco Wölfli
Aus Morgengast vom 17.09.2024. Bild: Keystone/Anthony Anex
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YB in der Königsklasse Marco Wölfli über magische Nächte, die man sich erkämpfen muss

Marco Wölfli hat 2018 als Goalie von YB in der Champions League gespielt. Er war damals der älteste und erfahrenste Spieler auf dem Platz. In seinen jungen Jahren wurde er vom legendären Walter Eich trainiert und heute ist er selbst eine YB-Legende. Vor dem ersten Auftritt am Abend der Berner gegen Aston Villa schätzt der 42-Jährige die Chancen von YB ein.

Marco Wölfli

Ehemaliger Torhüter

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Wölfli stiess im Sommer 1998 als 16-Jähriger vom FC Solothurn zu den Junioren der Young Boys. Nachdem er seine ersten Einsätze auf höchstem Niveau für den FC Thun bestritten hatte, etablierte er sich bei YB. Seit seinem Debüt in der 1. Mannschaft der Berner im Sommer 2003 bestritt Wölfli 453 Partien. Mehrere Saisons lang war er Stammgoalie und Captain. 2020 trat Marco Wölfli als YB-Goalie zurück.

SRF: Wenn man die Champions-League-Hymne als Fan hört, wird man schon etwas nervös. Wie fühlt sich dieser Moment als Spieler an?

Marco Wölfli: Das ist magisch. Jeder Bub, jeder Fussballer, jeder Fan kennt die Hymne. Wenn man zu der Champions-League-Hymne auflaufen darf, ist das wie ein Traum. Für mich ist es vergleichbar mit der Nationalhymne.

Heute Abend sind Sie ‹nur› Zuschauer – das ist noch einmal ein anderes Gefühl.

Ja sicher. Es ist viel ruhiger, viel gelassener. Ich schaue mir das Spiel mit meinem Sohn und dessen Kollegen an.

In der Super League läuft es für YB momentan gar nicht. Europäisch brilliert der Club aber. Wieso dieser Gegensatz?

In der Meisterschaft sind Details entscheidend. Es ist wichtig, dass einer wie Loris Benito wieder zurückkommt. Leader müssen wieder Verantwortung übernehmen. Wenn es schlecht läuft, geht der Ball an die Hand, dann gibt es einen Penalty und am Schluss verlierst du 1:2, anstatt 2:1 zu gewinnen. Man sieht in der Champions League, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Daher hoffen wir alle, dass irgendwann in der Meisterschaft der Knackpunkt kommt und YB einen Match gewinnt. Dann sind sie wieder im Flow.

Der Modus der Champions League hat sich verändert, es gibt mehr Matches für jede Mannschaft. Statt 32 spielen neu 36 Mannschaften. Was halten Sie von dieser Änderung?

Für YB ist es sicher positiv. Jedes Jahr war es unser Ziel, international zu überwintern. Das hat man jetzt schon geschafft, weil es zwei Spiele mehr sind, die letzten im Januar. Es kommt auch darauf an, wie gut die Jungs spielen und auf welchem Platz sie sind. Es gibt keine Hin- und Rückspiele, das ist auch speziell.

Das sind die typisch magischen Nächte, die man sich erkämpfen muss.

Wie gross ist die Chance, dass YB das Achtelfinale erreicht?

Ich bin guter Dinge. Wir haben bis jetzt international zu Hause immer gute Spiele gezeigt. Zu Hause kann man eigentlich jeden Gegner schlagen. Heute Abend ist es wichtig, dass man Punkte holt und wenn man irgendwann in einem Auswärtsspiel noch einen Effort leisten kann, dann ist alles möglich. Das sind die typisch magischen Nächte, die man sich erkämpfen muss.

YB gegen Aston Villa – auf welches Endresultat tippen Sie?

3:1 für YB.

Das Gespräch führte Sven Epiney.

Radio SRF 1, 17.9.2024, 7:20 Uhr ; 

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