Sie können sich nicht ausstehen, sind tief in ihrem Inneren aber doch beste Freunde: Privatdetektiv Philip Maloney und der Polizist.
Über 30 Jahre ermittelte das ungleiche Duo schon am Radio. Nun, mit der Verfilmung, erhalten die beiden erstmals ein Gesicht. Marcus Signer spielt Philip Maloney, Stefan Kurt den Polizisten.
SRF: Was für eine Vorstellung hatten Sie von Maloney?
Marcus Signer: Ich habe mir den Privatdetektiv immer mit Wollenjäckchen und gelierten Haaren vorgestellt. Fest untersetzt, nicht sehr gross. Ein spiessiger Freak halt.
Stefan Kurt: Ich hatte kein Bild der Figuren im Kopf. Aber die Melodie fand ich immer sehr geil. Dazu die knattrigen Stimmen. Die sind mir in Erinnerung geblieben.
Stichwort Stimmen: Neu sprechen Maloney und der Detektiv Schweizerdeutsch. Warum?
Kurt: Anfangs war für mich klar: Maloney drehen wir sicher auf Hochdeutsch. Aber rasch stellte sich die Frage: «Hochdeutsches Hochdeutsch? Helvetisches Hauchdeutsch? Oder besser gleich Dialekt?»
Signer: Wir haben Piloten in beiden Sprachen gedreht. Schlussendlich musste man sich für einen Stil entscheiden. Ich glaube, für die Identifikation ist Mundart näher an uns und hilfreicher. Hochdeutsch hätte eine Künstlichkeit gehabt.
Die Sprüche versuchen wir zu adaptieren.
Kurt: Ich trauere dem Hochdeutschen auch nicht nach. Umso lässiger, als dass wir zwei von Haus aus einen Bernerdialekt haben. Das gibt dem ganzen eine ganz eigene Farbe.
Signer: Alle können so sprechen, wie sie sprechen. Niemand musste zensuriert werden, das finde ich gut. Und die deutschen Schauspieler können Hochdeutsch sprechen.
Aber was ist mit den ikonischen Sprüchen aus dem Hörspiel?
Kurt: Die versuchen wir zu adaptieren.
Signer: «So geit das» ist das neue «So geht das».
Kurt: Sprüche wie «üble Sache, Maloney» oder «Ich habe ein Buch gelesen» versuchen wir natürlich weiterzuführen. Aber es kommen durch das gemeinsame Spiel auch neue hinzu.
Sie konnten die Figuren also mitgestalten?
Signer: Ich würde schon sagen, dass ich die Möglichkeit hatte, einen eigenen Twist reinzubringen. Aber natürlich haben wir auch viel von Hörspiel-Autor Roger Graf übernommen. Er war bei der Konzeption involviert. Seinem Werk soll man auch gerecht werden und es in diesem Sinne ehren. Aber natürlich musste ich nichts nachmachen und konnte vieles von mir aus gestalten.
Philip Maloney und ich haben sicherlich verwandte Züge.
Kurt: Auch der Polizist ist im Film etwas anders. Er versucht, selbstbewusst zu sein, ist es aber nicht. Er ist ein bisschen knattrig und aufbrausend. Ich habe nicht versucht, Jodok Seidel (Anm.d.Red. Originalsprecher im Hörspiel) zu kopieren, sondern habe versucht, ihn irgendwie mit meiner Stimme zu gestalten.
Wie viel Polizist steckt denn in der Privatperson Stefan Kurt?
Kurt: Da gibt es wohl schon ein paar Sachen. Der Polizist liebt seinen Beruf. Das tue ich auch. Er ist ein «grade Chnoche». Er versucht, seine Schwächen zu verstecken. Das kenne ich auch von mir. Niemand möchte die öffentlich zeigen.
Auf der anderen Seite ist der Polizist nicht der hellste. Ob das auch auf mich zutrifft, sollen andere beurteilen. Aber klar, als Schauspieler schaut man immer, ob man in einer Figur eigene Befindlichkeiten und Charaktereigenschaften findet. Sonst könnte man sie gar nicht spielen.
Und wie viel Maloney steckt in Marcus Signer?
Signer: Also von der Denke her kommt er mir recht nahe, was den Beruf betrifft, eher nicht. Ich bin froh, muss ich mich im richtigen Leben nicht mit Mord- und Totschlag auseinandersetzen. Aber ich finde die Figur äusserst attraktiv zu spielen. Von dem her habe ich sicherlich verwandte Züge.
Das Gespräch führte Fabio Flepp.