Die Frauenfelder schaffen es, die Besucher drei Tage lang in eine spezielle, urbane Welt eintauchen zu lassen. Und das auf einer Pferderennbahn - eigentlich unglaublich. Alles wird mit Liebe gemacht, von der Gestaltung des Geländes bis hin zur Betreuung der Künstler.
Im Interview sagte mir Rapper Megaloh, nirgends sei es in einem Backstagebereich so angenehm wie hier. Die Künstler sind zufrieden – und das Publikum auch. Die Festivalbesucher reisen aus ganz Europa an, viele von ihnen aus Deutschland. Sie finden, dass es in Frauenfeld weniger gestresst zu und her geht als an deutschen Openairs.
Festival-Style
Alles sieht sehr ansprechend aus. Die zwei Stages sind in ein gigantisches Bühnenbild mit mehreren Screens integriert. Man wähnt sich vor der Skyline einer Grossstadt. Auch der Bereich mit den Essensständen wirkt einladend; Bäumchen und Lämpchen sorgen für eine Art Zirkusatmosphäre. Ausserdem gibt es überall Sitzgelegenheiten, die gerne genutzt werden. Wer in Frauenfeld chillen will, kann das unbeschwert tun.
Publikum
Am OAFF ist das Publikum weniger durchmischt als an anderen Festivals. Hier treffen sich die jungen, gestylten Hip-Hop-Fans. Und diese sind auffallend gut gelaunt. Was man auch sofort sieht: Nur wenige Alkoholisierte torkeln über den Rasen. Komasaufen ist hier nicht das grosse Thema. Das kann an den erwähnten Sportzigaretten liegen. Oder – mein Eindruck: Die Leute kommen tatsächlich wegen der Musik.
Line-Up und Show
Auf dem Festival-Poster standen grosse internationale Headliner. Macklemore und Ryan Lewis überzeugten mich persönlich besonders. Sie boten eine Show, die sowohl mitriss als auch berührte. Weniger auf der Höhe schien mir dagegen 50 Cent. Er taute erst gegen Ende des Konzerts auf. Wer sich für Hip-Hop interessiert, kam so oder so auf seine Kosten. Das Programm bot eine Mischung aus Legenden, Newcomern und Schweizer Acts. Ein schmackhaftes Menü!
Komfort und Rahmenprogramm
In Frauenfeld bleiben wenige Wünsche offen. Das Essensangebot ist gross und witzige Ideen sorgen für Abwechslung zwischen den Konzerten. Es gibt einen Basketballplatz, man kann sich tätowieren lassen und an der «Pump-Station» trainiert - wer will - oben ohne seine Muskeln. Wie man das halt so macht in Brooklyn, Thurgau.