Das Stars in Town Festival in Schaffhausen bringt Menschen aus der ganzen Schweiz und über die Grenzen hinaus in die Stadt am Rhein. Grosse Musikerinnen und Musiker sowie aufstrebende Sternchen versprechen während zweier verlängerter Wochenenden Unterhaltung für Krethi und Plethi jeder Altersklasse. In einem etwas gesetzteren Alter befindet sich auch der wahre Star des Festivals. Und ja, die beiden Festival-Wochenenden sind noch nicht vorbei. Trotzdem! Keine Widerrede. Es ist diese ältere Dame:
Während dem Konzert von «SRF 3 Best Talent» Annie Taylor auf der Talentstage am Mittwochabend zeigte die Seniorin so manchen anderen, um Jahrzehnte jüngeren Konzertbesuchenden, dass der Spirit des Rock'n'Roll eben doch kein Alter kennt.
Neben dieser Dame gab es natürlich auch noch andere erwähnenswerte Erscheinungen in Schaffhausen, die ihr Repertoire auf der Hauptbühne auf dem Herrenacker zum Besten gaben. So zum Beispiel Rita Ora, Sido, Zucchero und die Toten Hosen.
Impressionen und Sternengefunkel vom Stars in Town
-
Bild 1 von 22. Raplegende Sido kommt zu spät. Bei so vielen Bildern im Kopf, kann man natürlich schonmal vergessen, um welche Zeit man eigentlich auf die Bühne sollte. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 2 von 22. Es heisst «Einen Joint». Es ist hoffnungslos mit dieser Jugend. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 3 von 22. Phenomden lässt Wiedikon in der Setlist aus. Aber das Zürcher Quartier Wiedikon hat trotzdem mehr Einwohner als die Stadt Schaffhausen. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 4 von 22. Strandstimmung trotz gelegentlichem Regen und milden Temperaturen. Wir wollen diesen Flamingo auf einem Fluss sehen. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 5 von 22. Auf ein Vodka mit Sido. Kam er darum zu spät zum Konzert? Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 6 von 22. Rita Ora aus den UK bringt den Hochglanz . Und hat den Kater von ihrem Songwriting scheinbar überwunden. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 7 von 22. Indie-Folk aus Zürich . Trotz anfänglicher Nervosität machte Chiara Fanuli mit ihrer Band eine gute Falle auf der Talentstage. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 8 von 22. Der irische Popmusiker Gavin James auf dem Herrenacker. In der Unschärfe des Bildes erkennt man, mit ganz viel Fantasie, einige Kleeblätter. Zufall? Nein, glauben wir auch nicht. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 9 von 22. Zucchero ehrt Tina Turner. Während seinem Konzert spielt er in Gedenken an die kürzlich verstorbene Tina Turner «Nutbush City Limits». Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 10 von 22. Joya Marleen hält Frontstage ein Backstage-Schild hoch. Hä? Das Video dazu müsst ihr sehen. Sie fährt in einem gelben Auto und erzählt, warum sie gerne gelbe Shots trinkt! Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 11 von 22. Er hat die schnellste Brille in Schaffhausen. Und in der Spiegelung seiner schnellen Brille sieht man noch den Namen der Band, die gerade spielt. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 12 von 22. Wenn die Altstadt zum Luminarium wird. Hier wurde einem Meeresbiologen oder einer Meeresbiologin vermutlich warm ums Herz. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 13 von 22. Céline trifft Fans vor der Taltentstage. «Dürfen wir ein Foto mit dir machen?» Ja, sie haben gedurft, wie man sieht. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
-
Bild 14 von 22. Berner Rapperin Soukey ... ... findet «Bibä» ist nicht negativ konnotiert, sondern ein schönes Wort für ein «Gspusi». Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 15 von 22. Wir haben Höhlenforscher auf dem Fronwagplatz gesichtet. Alan Hugo von The Cavers. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 16 von 22. Zwar nicht Rihanna dafür Chelan. Trotzdem viele Umbrellas, ella, ella, eh, eh, eh. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 17 von 22. Rita Ora spielte nicht Happy Birthday. Für ihre Fanin im nächsten Slide. Trotz Ankündigung, dass sie es tun würde !!! Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 18 von 22. Das ist zwar fies ... ... aber ich glaube die treue Fanin wird es ihr verzeihen. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 19 von 22. Valentino ist müde ... ... wir auch. Bildquelle: SRF / David Marbach.
-
Bild 20 von 22. Vielleicht ist dieser Typ der Grund ... ... warum Valentino Vivace auf der Bühne liegt? Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 21 von 22. Herrenacker by night. Seufz. Wer hier gerade spielt, ist aber beim besten Willen nicht zu erahnen. Bildquelle: SRF / Anna-Tia Buss.
-
Bild 22 von 22. Mattiu bringt den Bündner-Charm. Und seine zwei Schwestern auch gleich. Bildquelle: SRF / David Marbach.
Von nostalgischer Italianità über Deutschrap bis zur Hochglanz-Popshow
Musikalisch gaben sich an allen vier Abenden drei Musikerinnen und Musiker auf der grossen Bühne auf dem Herrenacker das Mikrofon in die Hand. Auf der kleineren Talentstage auf dem nahegelegenen Fronwagplatz gaben jeweils ab dem Nachmittag bis in die späten Abendstunden vier bis fünf Acts ihre Konzerte. Eine kritische Betrachtung des musikalischen Geschehens durch unseren Musikredaktor vor Ort:
Italianità am kleinen Freitag: Seinetwegen war der Herrenacker am Donnerstagabend proppenvoll. Zucchero, der Superstar, der dem Blues ein italienisches Gesicht gab, spielte gross auf. Grossartig, was seine riesige Band und was Zucchero mit bald 68 auch stimmlich noch zu liefern haben. Es ist beeindruckend. Viel Nostalgie lag in der Luft, als er seine rauen Whiskey-Nummern und Monsterhymnen anstimmte. Für viele eine wunderbare Zeitreise in ihre Jugend.
Und sonst so? SRF 3 Best Talent Joya Marleen überzeugte auf der grossen Bühne, Gavin James ratterte eine solide, doch mässig inspirierte Show vom Sockel und die SRF 3 Best Talents The Cavers und Olympic Antigua liessen auf der kleinen Talentstage ihre grosse Songwriter-Qualität aufblitzen.
Hochglanz- und Grischun-Vibes am Samstag: Mit ordentlichem Druck pfefferte Rita Ora ihre leider komplett seelenlose Hochglanz-Popshow in die Menge. Dass sie dabei immer mal wieder Probleme mit der Intonation hatte, machte den durchgetakteten und zu abgeklärten Auftritt schon fast wieder ein bisschen menschlich.
Und sonst so? Zian beeindruckte mit seiner Stimme, SRF 3 Best Talent Mattiu zauberte seine vor Charme strotzenden Songs auf die Talentstage, Calum Scott lieferte die Apéro-Musik auf dem Herrenacker und Multiinstrumentalistin Andrina Bollinger erfrischte durch ihr Verständnis, wie Popsongs auch klingen können.
Freitag mit Berlin-Rap, Reggae und Ballermann: Mit leichter Verspätung, aber ohne Umschweife brachte Deutsch-Rap-Grossmeister Sido seine Show am Freitagabend auf die Bühne und auf den Punkt. Von der ersten Sekunde an hatte er den Herrenacker im Sack und knallte seinen Fans Song um Song ins Gesicht. 20 Jahre Berliner Rap-Geschichte und Geschichten, die Schaffhausen Wort für Wort mitjohlte.
Und sonst so? Phenomden & The Scrucialists bekamen etwas zu wenig Liebe für die musikalisch hochstehende Reggae-Kiste, die Berner Rapperin Soukey bestach durch ihre angezuckerte Punk-Attitüde, SDP spielten auf der Festival-Party-Klaviatur und «SRF 3 Best Talent» Chelan überzeugte durch seine Musikalität und gewinnt sichtbar an Lockerheit.
Schaffhausen und sein gesunder Lokalpatriotismus
Eine Stadt, die sich kennt! Das liegt nicht daran, dass die Stadt – Achtung, jetzt gehen wir wieder auf die Dieter-Wiesmann-Schiene – eine kleine Bevölkerungsdichte hat und sich jeder kennt. Nein, es hat sich lediglich in unserem nicht-repräsentativen Quiz am Festival herausgestellt, dass die Schaffhauserinnen und Schaffhauser ihre Stadt wirklich gut kennen. Chapeau.
Ob bassintensiver Hip-Hop, harter Rock'n'Roll oder melancholischer Pop – beim SRF 3 Festivalsommer 2023 ist alles vertreten. SRF 3 begleitet auch diesen Sommer mehrere Schweizer Festivals und bringt euch diese Konzerte direkt via Radio ins Wohnzimmer, auf den Balkon oder in die Badi. Wir bringen die Musik- und Festivalgeschichten via Radio, Instagram, Facebook und srf3.ch zu euch. Ab dem 11. August dann wieder live vom Heitere Open Air im aargauischen Zofingen.