Mir sind schon einige Songs, gute wie schlechte, an Orten begegnet, an welchen man sie nicht antreffen möchte. So haben mir diverse Backpacker-Unterkünfte für eine Weile die tolle Musik von Jack Johnson versaut. Das Schlimmste aber ist, wenn Auswürfe von übernächtigten Alk-Athleten nicht nur übel riechen, sondern auch klingen.
Die meistgespeiten Songs
Wie ihr inzwischen unschwer bemerkt habt, ist dieser Blog nicht sehr stilsicher. Wie sollte er auch. Schliesslich befinden wir uns beim Hinterausgang des Partyzelts. Kleines Experiment: Nase zu und Ohren auf. Was klingt aus diesen Haufen wohl am häufigsten? Ich komme auf Songs wie: Eagles mit «Hotel Califorina», Outcast mit «Hey Ya!», ABBA mit «Dancing Queen», Bob Marley mit «One Love», Liquido mit «Narcotic», Lo & Leduc mit «079», Patent Ochsner mit «W. Nuss vo Bümpliz», The White Stripes mit «Seven Nation Army» und - verliert der DJ morgens um halb vier wirklich jeglichen Respekt - Prince mit «Purple Rain».
Wieso immer die Eagles?
Der absolute Spitzenplatz der Songs, die aus Auswürfen klingt und deren Entstehungsgeschichten wir meistens nicht im Detail kennen wollen, gehört aber «Hotel California». Ich persönlich mag ja die Eagles, spielt der DJ aber «Hotel California» bin ich weg, bevor die Leute beim Gitarren-Solo Luftgitarre spielen. Schliesslich weiss ich, wo ich diesem Gitarrensolo später ungewollt wieder begegne. Eben.
Wie gehen wir damit um?
Mich würde ehrlich gesagt interessieren, ob «Hotel California» den Leuten im Partyzelt das «GO!» für den nächsten (jetzt evtl. wirklich letzten) Drink gibt – oder, ob «Hotel California» die Macht hat, diesen letzten Drink, mit Zugabe, wieder an die frische Luft zu bewegen.
Würde sich etwas an der Entleerungs-Bilanz ändern, wenn Festivals in ihren Partyzelten ein «Hotel California»-Verbot einführen würden? Oder hat es gar etwas Schönes, wenn das Openair-Bäuerchen nicht nur riecht, sondern eben auch klingt?