«Ich mache mir laufend Notizen zu den Orten, an denen wir auftreten», erzählt Eric Howk Festivalfrau Tina Nägeli. «Je nachdem, wie rollstuhlgängig eine Konzertlocation ist, wird sie grün, gelb oder rot markiert.» Rot bedeutet in Erics Welt: warten.
«An solchen Orten hat es haufenweise Treppen. Ich verbringe die ganze Zeit im Hotel und gehe dann nur noch kurz für das Konzert auf die Bühne.»
Bei den jährlich 300 Shows habe es Eric allerdings noch immer auf die Bühne geschafft: «Ich bin meiner 12-köpfigen Crew sehr dankbar. Früher mussten sie mich noch durch die Crowd hieven oder seitlich irgendwie auf die Bühne bringen, heute ist das schon besser.» Ein klarer Vorteil habe die Tragerei aber dennoch: «Bei jeder Tour gewinnt mein Team einiges an Muskelmasse dazu», meint er und lacht laut.
«Bei schrägen Bühnen rolle ich weg»
Mühsam werde es für ihn eigentlich nur dann, wenn eine Bühne schräg gebaut sei: «Hier kommt es vor, dass ich am Spielen bin und auf einmal wegrolle. Da darf ich dann schön das Mikrofon suchen - und rolle ein paar Minuten später schon wieder weg.»
In der Schweiz, in Deutschland, in Grossbritannien und in den USA seien solche Hürden allerdings selten: «Westliche Länder sind ziemlich gut ausgerüstet», erklärt Eric. Andere Länder ziehen nur langsam, dafür effektiv nach: «Speziell an Festivals gibt es immer mehr Wege für Rollstuhlfahrer, grössere Badezimmer und auch eine bessere Kommunikation.»
Der Weg ist das Ziel
«Du kannst alles schaffen, was du willst. Der Weg ist das Ziel», bleibt der 36-Jährige optimistisch. Seit seinem Unfall vor elf Jahren habe er aber noch immer einen unerfüllten Wunsch:
«Ich wünsche mir von den Veranstaltern, dass ich nicht immer auf so viel Hilfe angewiesen bin. Warum muss ich zum Beispiel so oft nach einer Rampe fragen? Das sollte doch mittlerweile Standard sein! Die Bands müssen ihr Equipment ja auch auf Rollen transportieren. Damit wäre also allen geholfen.»