«Golf ist ein Spaziergang mit Ärgernissen», soll Mark Twain gesagt haben. Es macht aber auch Spass. Egal, ob mit oder ohne Schläger.
1. Fussballgolf
Es ist nicht Golf, es ist nicht Fussball: Es ist Golf mit Fussball – oder eher Minigolf, denn auf dem Weg zum Loch gilt es Hindernisse zu überwinden.
In Skandinavien spielt man bereits seit 30 Jahren Fussballgolf. Vor zwei Jahren erreicht die Sportart die Schweiz: In Müllheim im Kanton Thurgau wird die erste Fussballgolf-Anlage mit 18 Löchern eröffnet.
Egal, ob jung oder alt. Fussballgolf spielen kann wirklich jeder!
Fast zeitgleich entdeckt Daniel Jola im Urlaub den Sport für sich. Kurzerhand gründet er den Schweizer Fussballgolf Verband. Um die Popularität auch hierzulande zu steigern, organisiert er dieses Jahr erstmals Schweizermeisterschaften.
Aber im Grundsatz gilt: «Egal ob jung oder alt. Fussballgolf spielen kann wirklich jeder!» Egal ob beim Familienausflug, Firmenanlass oder am Polterabend. Beim Fussballgolf können alle einlochen.
2. Disc Golf
Golf ohne Schläger und ohne Ball? Ja. Beim Disc Golf golft man mit einer Scheibe. «Umgangssprachlich wird diese gerne als Frisbee bezeichnet, doch das ist ein geschützter Markenname», weiss Marco Juen vom Verband Swiss Disc Golf.
Eine Scheibe fliegen zu sehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Das Ziel? Die Scheibe in den metallenen Korb werfen. Je nach Distanz verwende man dafür unterschiedliche Scheiben. Erste Versuche könne man aber natürlich auch mit dem «Strand-Frisbee» machen.
«Einstiegshürden gibt es beim Disc Golfen keine», so Juen. «Eine Scheibe fliegen zu sehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl».
Doch wo spielt man es? Juen schätzt, dass es schweizweit rund 40 fixe Kurse gibt. Meistens stünden diese in öffentlichen Parkanlagen. Es sei manchmal amüsant, womit sie verwechselt werden. «Personen ketten daran ihre Velos fest oder meinen, es seien Tierfutterstellen.»
3. Urban Golf
Didi Keller ist passionierter Golfer. Doch einen Golfplatz hat er kaum je betreten. «Ich spiele Urban Golf. Das ist Golf abseits des Golfplatzes.» Keller golft in Städten, an Berghängen oder in Kiesgruben.
Anstelle von Löchern zielt man beim Urban Golf auf Abfalleimer oder Baggerschaufeln. «Theoretisch braucht es nur einen alten Golfschläger aus dem Brockenhaus und einen weichen Golfball, und du bist bereit.»
Normales Golf ist mir einfach zu langweilig.
Diverse Städte haben Urban Golf mittlerweile auch ganz offiziell im Angebot, zum Beispiel Winterthur oder Burgdorf. «Da erhältst du das Material und kannst legal neun ‹Bahnen› spielen», erklärt Keller, der mit seiner Firma auch Städte berät.
Das Schöne am Urban Golf sei, dass es jedes Mal neue Hindernisse seien. «Normales Golf ist mir einfach zu langweilig.»
4. Pit-Pat
Pi-Pa was? «Keine Angst. Es gibt viele, die Pit-Pat nicht kennen. Wir sind eine extreme Randsportart», erklärt Monika Deppeler, die sich auch als «Pit-Pat Moni» vorstellt. Sie ist Präsidentin des Pit-Pat Clubs Zurzach und spielt seit über 30 Jahren.
Vom Spielen her ist es eher Billard, von den Hindernissen her eher Minigolf.
Pit-Pat vereint Minigolf und Billard. Die 18 Löcher und Hindernisse befinden sich auf Tischen. Gespielt wird mit einem Queue. Wer in der Jugend regelmässig in der Bar Billard gespielt habe, sei sicherlich im Vorteil, so Deppeler.
Das Schöne am Pit-Pat? «Egal ob 10-jährig oder 80-jährig – Alle, die auf den Tisch hochkommen, können es spielen». In der Schweiz gibt es 19 Anlagen. Oft stünden sie auf Campingplätzen, weiss Deppeler.
Nur etwas weiss sie nicht: «Warum es Pit-Pat heisst? Keine Ahnung. Das habe ich mir gar nie überlegt.» Ist ja auch egal. Hauptsache, es macht Spass.