Fans und Experten orakeln schon länger, wer am 11. Mai das ESC-Finale in Malmö gewinnt. Will man den Wettbüros Glauben schenken, bahnt sich ein Rennen zwischen Nemo und dem Kroaten «Baby Lasagna» an. ESC-Experte und SRF-Kommentator Sven Epiney bestätigt, dass die Begeisterung für Nemos Beitrag im Publikum gross sei. Es gebe ESC-Fans, die mit einem Augenzwinkern sagen, sie würden den Gürtel jetzt schon enger schnallen, um für eine Reise in die teure Schweiz zu sparen. Denn wenn Nemo gewinnt, findet der weltgrösste Musikanlass im nächsten Jahr in der Schweiz statt.
Doch vorerst bringen die rund 15'000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Malmö-Arena in der drittgrössten Stadt Schwedens zum Kochen. Die Bühne sei spannend, sagt Sven Epiney. Diese stehe nicht am Rand, sondern im ersten Drittel der Arena. Und: Aus der Vogelperspektive könne man ganz klar ein Schweizer Kreuz erkennen.
Wenn das kein gutes Omen ist – man sieht schon, wo es im nächsten Jahr hingehen könnte.
Die Bühne kann also als gutes Omen verstanden werden – und Nemo ist selbst grad auch noch eins: Nemo heisst rückwärts gelesen Omen. «Wenn das kein gutes Omen ist – man sieht schon, wo es im nächsten Jahr hingehen könnte», ist Epiney überzeugt.
Schweizer Kreuz – das Werk eines deutschen Bühnendesigners
Hinter dem Bühnenkunstwerk von Malmö steckt Florian Wieder, der auch schon für Helene Fischer Bühnendesigns entworfen hat. Er verantwortet das Konzept am ESC, das alle Acts in einem individuellen Licht erscheinen lässt.
Damit alles reibungslos verläuft, ist ein sechsköpfiges Bühnenteam im Einsatz. Diesem bleiben jeweils 55 Sekunden Zeit, um die Bühne für jeden der 37 Songs mit allen Requisiten perfekt auszustatten.
Wir haben alle die gleiche Vision davon, was diese Show sein soll und wie man den ESC auf die nächste Stufe heben kann. Für mich ist Schweden immer ein Garant für gute Musik und Unterhaltung.
Über 150 Millionen Menschen verfolgen jedes Jahr weltweit den Eurovision Song Contest vor den Fernsehbildschirmen. Omen hin oder her – wer den ESC gewinnt, bestimmen Zuschauerinnen und Zuschauer und die Jurys gemeinsam.
Die Grössenordnung des Anlasses ruft auch Forschende auf den Plan. In den vergangenen Jahren wurde viel über das Abstimmungsverhalten am ESC geforscht. Fazit: Die Musik ist gar nicht so wichtig. Wer für einen Song stimmt, der ihm am besten gefallen hat, ist in der Minderheit. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus dem Jahr 2017.
Drei Viertel des Publikums nutzen das Televoting zu unterschiedlichsten Zwecken: Sie vergeben Punkte an aussichtslose Kandidaten, um die Siegeschancen des eigenen Landes zu erhöhen. Oder sie unterstützen ein freundschaftlich verbundenes Land.