Am 5. April feiert Pharrell Williams seinen 50. Geburtstag. Ansehen tut man ihm dieses halbe Jahrhundert nicht. «Ich peele wie ein Verrückter und trinke viel Wasser», erklärt der US-Amerikaner seinen anhaltend jugendlichen Look.
Auch seine Kreativität scheint unverwüstlich: Seit drei Jahrzehnten formt der Produzent, Sänger und Rapper unseren Musikgeschmack nachhaltig.
Hier sind die drei grössten Fussabdrücke, die Pharrell Williams bisher in der Popkultur hinterlassen hat:
1. Die Go-to-Produzenten der Popstars: The Neptunes
Mit The Neptunes (zusammen mit Chad Hugo) machte sich Williams Mitte der 1990er einen Namen als Rap-Produzent. Ihren Ruf zementierten die beiden mit Songwriting- und Producing-Credits für Werke von Blackstreet ( «Tonight's the Night» ), Clipse ( «Grindin'» ) und Noreaga aka N.O.R.E. ( «Superthug» ).
Endgültig im Mainstream kam ihr Style – oft minimalistisch, manchmal verschroben, stets sexy – mit dem 2000er Banger «I Just Wanna Love U (Give It 2 Me)» von Jay-Z an.
Es folgte Welthit auf Welthit: «I'm a Slave 4 U» von Britney Spears 2001, Nellys «Hot in Herre» 2002, «Señorita» von Justin Timberlake sowie Kelis' «Milkshake» 2003, Snoop Doggs «Drop It Like It's Hot» 2004 und 2005 «Hollaback Girl» von Gwen Stefani. Diese Nummern stehen für die Noughties, haben diese aber längst überdauert und bleiben wahrscheinlich noch jahrzehntelang garantierte Dancefloor-Fillers.
2. Die Rap-Rock-Darlings: N.E.R.D.
Williams' und Hugos Terminkalender war mit Neptunes-Verpflichtungen übervoll – trotzdem fanden sie die Zeit, um zusammen mit Rapper und Sänger Shay Haley (47) N.E.R.D. zu gründen. 2001 veröffentlichte die Gruppe ihr Debütalbum «In Search of...», zog diese Fassung aber zurück, da sie zu sehr im etablierten Neptunes-Klangkosmos kreiste.
Die 2002 releaste, internationale Version der Platte ist dominiert von dreschenden Gitarren und die Blaupause des Sounds, den N.E.R.D. bis heute zelebrieren und darum wie eine von The Roots, Beastie Boys und Red Hot Chili Peppers gegründete Supergroup klingen. Tracks wie «Lapdance» und «Rock Star» ballern auch rund 20 Jahre später noch heftig.
3. Die Hit-Granate: Pharrell solo
Auch ohne Band tobte sich Pharrell aus. Seine erste Platte «In My Mind» strotzte vor Stargastpower (Gwen Stefani! Jay-Z! Snoop Dogg!), war schliesslich aber mehr Sternschnuppe denn mächtiger Komet.
Zurück auf den Popthron hievte sich das Multitalent vor zehn Jahren mit zwei Megasingles: «Blurred Lines» mit Robin Thicke sowie «Get Lucky» mit Daft Punk. Die Songs belegten in der Schweizer Jahreshitparade 2013 die Plätze zwei und drei. Ein Jahr später folgte das unsäglich ohrwurmige «Happy» vom «Despicable Me 2»-Soundtrack, das locker zum grössten Hit 2014 avancierte.
Williams hatte die 2010er als Solokünstler ähnlich im Griff wie die 00er-Jahre mit The Neptunes. Die ganz grossen Knaller fehlen seither zwar, aber mit Featurings wie auf Calvin Harris' «Feels» bleibt er im Gespräch – und vor allem im Ohr.
Neuer Stoff
Sein nächstes Projekt führt ihn nun von der Bühne weg hin auf den Laufsteg: Er hat die Nachfolge des 2021 verstorbenen Virgil Abloh als Creative Director für die Männermode des Luxusbrands Louis Vuitton angetreten. Im Juni wird er seine erste Kollektion präsentieren und gemessen an seinen bisherigen Erfolgen wohl auch damit einen Hit landen.