Wenn ich mir Madonnas Karriere vor Augen führe, befürchte ich, dass sie ihre grössten Sünden noch vor sich hat. Mit 40 veröffentlichte sie mit «Ray Of Light» ihr für mich reifstes Album.
Danach begann der Kampf gegen den Reifungsprozess. Anstatt konsequent neue Kapitel aufzuschlagen, probierte Madonna oft an alte Zeiten anzuknüpfen. Bei Sina ist das anders.
Was man vergessen darf, liegt in der Vergangenheit
Sina hat ihre musikalischen Sünden und Unsicherheiten hinter sich. Wie viele andere suchte sie anfangs mehr den Erfolg als sich selbst. Wer sich flexibel zeigt, um auf eine Bühne zu kommen, landet selten bei sich. Heute kann Sina beides. Bei sich und auf einer Bühne sein.
Am 1. Februar erscheint mit «Emma» Sinas reifstes Werk. Das zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass dieses Album keinen Anspruch hat, ein modernes Pop-Album zu sein. Es will ein aktuelles Sina-Album sein. Aus der Seele texten ist wichtiger als alles auf den Punkt bringen. Die Songs atmen lassen ist wichtiger als unwidestehliche Hooklines verkaufen.
Auf «Emma» spürt man, wie sehr diese Sängerin ihre Songs mag – und das verleiht ihnen die Strahlkraft, die für Songs so unglaublich wichtig ist.
25 Jahre Sina
Am 16. Februar wird die Walliserin an den Swiss Music Awards mit dem «Outstanding Achievement Award» ausgezeichnet. Der Zeitpunkt dafür ist perfekt. 25 Jahre nach ihrem ersten Mundart-Album veröffentlicht Sina ihr authentischstes Werk.
Ausserdem ist es überfällig, dass dieser Preis nach sieben männlichen Preisträgern zum ersten Mal in den Händen einer Frau landet.