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Wer ist Bad Bunny?
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 02.02.2023. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 10 Sekunden.

Streaming-King aus Puerto Rico Schreibt Bad Bunny dieses Wochenende Grammy-Geschichte?

Er lässt Weltstars wie Taylor Swift, The Weeknd und Drake hinter sich: Bad Bunny ist der unangefochtene Streaming-King. Darüber hinaus schreibt der Puerto Ricaner Grammy-Geschichte, ist «Playboy»-Coverstar – und Wrestling-Champion.

Kennst du Bad Bunny? Auf Instagram und Tiktok folgen ihm 75 Millionen Menschen. Mit seinem Latin-Trap und Reggaeton-Pop hat er es in den Schweizer Jahrescharts aber gerade mal auf Platz 94 bei den Singles respektive Rang 14 bei den Alben geschafft, Airplay im hiesigen Radio gibt's praktisch keines.

Anders sieht's in Amerika aus: In der Nacht auf Montag hat mit «Un Verano Sin Ti» zum ersten Mal in der 64-jährigen Geschichte der Grammy Awards eine komplett spanischsprachige Platte die Chance aufs «Album of the Year». Diese Nominierung ist der jüngste Ritterschlag in der beeindruckenden Karriere des Puerto Ricaners.

Der 28-jährige Benito Martínez Ocasio, so sein bürgerlicher Name, war 2022 zum dritten Mal in Folge der meistgestreamte Act auf Spotify – mit 18,5 Milliarden Streams. Auf seinen beiden Tourneen 2022 spielte er für knapp 2,5 Millionen Fans und dabei umgerechnet 400 Millionen Franken ein. Und im April headlint er zusammen mit Frank Ocean und Blackpink das prestigeträchtige Coachella Festival.

Hier sind drei weitere Dinge, die du übers Phänomen Bad Bunny wissen musst:

1. Er rüttelt an Gendernormen

Während Ocasio das lateinamerikanische Lebensgefühl zelebriert, bekämpft er gleichzeitig das damit verbundene (und auch in anderen Kulturen nach wie vor ausgeprägte) stereotypische Machotum. An den MTV VMAs 2022 küsste er einen seiner männlichen Tänzer, im Video zu seiner 2020er Single «Yo Perreo Sola» performte er unironisch im Drag-Aufzug und er macht sich regelmässig für die Rechte queerer Menschen stark.

Deswegen sah er sich auch schon mit Vorwürfen des Queerbaiting konfrontiert. Allerdings macht er kein Geheimnis daraus, ein heterosexueller Cis-Mann zu sein, ebensowenig aus seiner Beziehung mit Sängerin und Schmuckdesignerin Gabriela Berlingeri (29).

Nominiert für drei Grammys

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Legende: 2022 gewann Bad Bunny den Grammy fürs beste Latin-Pop-Album. Keystone/EPA/Getty Images/Kevin Winter

Neben dem Album des Jahres hat Bad Bunny zudem die Chance auf einen Grammy für den besten Solo-Popsong und fürs «Best Música Urbana Album» in der Latin-Sparte. Und: Er wird an der Veranstaltung live performen.

Mit neun Nominierungen die meisten Award-Chancen hat Altmeisterin Beyoncé, gefolgt von Kendrick Lamar (acht) sowie Adele und Brandi Carlile (je sieben). Die 64. Grammy-Verleihung steigt in der Nacht auf Montag, 6. Februar, um 2 Uhr (Schweizer Zeit).

2. Er ist ein Arbeitstier

Bad Bunny werkelt schon seit zehn Jahren in der Branche. 2017 schlug er erstmals hohe Wellen in der Latin-Szene mit der Collabo «Ahora Me Llama» mit dem kolumbianischen Superstar Karol G (31).

Im darauffolgenden Jahr katapultierte er sich mit den Featurings auf Cardi Bs «I Like It» und Drakes «Mia» endgültig aufs internationale Parkett und zementierte seinen Platz mit dem Auftritt in der Halbzeitshow des Super Bowl 2020. Seither mischt er im Pop-Olymp mit und macht, was man da eben macht – beispielsweise als erster Mann seit Gründer Hugh Hefner solo auf dem Cover des «Playboy» posieren.

Das 2020er «Playboy»-Cover von Bad Bunny
Legende: Voilà, das Cover «seiner» «Playboy»-Ausgabe, die übrigens als erste rein digital erschienen ist. Playboy

3. Er mischt Hollywood auf

Popstars spielen in Blockbustern mit, seit Marketingabteilungen das Wort Cross-Promotion gelernt haben. Auch Bad Bunny bekam 2021 seine fünf Sekunden Ruhm mit einem Cameo-Auftritt im neunten «Fast & Furious»-Teil (wo auch Cardi B eine kleine, köstlich unglaubwürde Rolle hatte).

Vergangenes Jahr gab er im Action-Comedy-Erfolg «Bullet Train» den Kartellkiller The Wolf und machte seine Sache so gut, dass Sony Pictures ihm gleich eine Hauptrolle angeboten hat. In «El Muerto» gibt er den titelgebenden Antihelden aus dem «Spider-Man»-Universum; der Superhero-Streifen soll Anfang 2024 ins Kino kommen.

Zur Rolle des Luchadors mit Superkräften qualifizierte sich Bad Bunny wohl auch dank einem seiner Nebenjobs: Der Sänger stand (und lag) schon mehrmals im Wrestling-Ring und war 2021 sogar während eines Monats WWE-24/7-Champion.

Radio SRF 3 Drivetime, 2.2.2023, 17:20 Uhr

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