Zugegeben: Beim Serien schauen bin ich ein Freund des Exzesses. Von Sex, Drogen und Verschwörungstheorien kann ich gar nicht genug kriegen. «Babylon Berlin» bedient mich mit perfekt inszenierter Reizüberflutung. Hier sind 5 Gründe, warum ich die Serie liebe.
1: Verruchtes Berlin der 20er
Hemmungslose Parties, Kokain und offen gelebte Homosexualität. «Wow, spielt das wirklich vor fast 100 Jahren?!» Das denke ich immer wieder beim Schauen. Die deutsche Hauptstadt war in den 1920er Jahren ihrer Zeit weit voraus. Mich erinnert die Stimmung in der Serie häufig an heute. Motto: Feiern bis zum Weltuntergang.
2: Eine Serie wie ein Videoclip
Die besten Szenen sind jene, wo gar nicht viel passiert. Wo man eintaucht in schrille 20er-Jahre Parties. Oder absteigt in den düsteren Berliner Untergrund. Babylon Berlin kommt daher wie ein Videoclip mit schnellen Schnitten und lauter Musik. So zieht mich die Serie rein, wie schon lange keine mehr.
3: Lektion in Geschichte
«Babylon Berlin» ist clever in den geschichtlichen Hintergrund eingebettet. Wir sind im Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen, es herrscht Klassenkampf zwischen verarmten Bürgern und opulent lebender Oberschicht. Hinter dieser Kulisse rotten sich die Nazis zusammen. Die historischen Themen ploppen für mich aber häufig etwas zu schnell und beiläufig auf. Ich empfehle: Pause drücken und geschichtliche Zusammenhänge auf Wikipedia nachlesen. Dann macht die Handlung plötzlich Sinn.
4: Verschwörungstheorien
Geheimniskrämerei gibt es zu genüge in «Babylon Berlin». In versteckten Wohnungen werden Pornos gedreht. Splittergruppen russischer Kommunisten schmuggeln tonnenweise Gold ins Land. In abgelegenen Tälern treffen sich Nazis zu Geheimversammlungen. Und irgendwie hängt das alles zusammen. Nur wie? Ich habe manchmal etwas den Überblick über die sehr dichte Handlung verloren. Aber halb so schlimm: «Babylon Berlin» zu schauen, fühlt sich ein bisschen an wie eine rasante Schnellzugfahrt. Da muss man auch nicht jeden Baum am Gleisrand sehen.
5: Heisse, heisse Hauptfiguren
Polizeikommissar Gereon und seine Assistentin Charlotte sehen nicht nur gut aus. Sie sind auch äusserst «gmögig», wie man auf Schweizerdeutsch sagen würde. Man könnte ihnen stundenlang zusehen, wie sie durch die Strassen Berlins rennen. Hübsch, aber meist etwas abgekämpft. Wer eine grosse Verschwörung aufdecken will, kommt halt nicht zu viel Schlaf.