Gibt es zu viele Fernsehsendungen? Ja. Muss man sie alle schauen? Ja . Doch wie soll das gehen? Rund um die Uhr fernsehen ist kaum möglich. Die meisten von uns müssen nebenbei auch arbeiten, essen, schlafen, Geschirr spülen, duschen, Kreuzworträtsel lösen und auf Kinder und Haustiere aufpassen.
Ältere Generationen werden sich nun wehmütig an ein Gerät erinnern, das «Videorekorder» hiess. Ein Kasten, der seinen Platz neben dem TV-Gerät hatte und das Fernsehprogramm auf sogenannte «Videokassetten» aufzeichnete. Im Zeitalter von Streaming und digitalem Fernsehen ist das aus der Mode gekommen. Doch heute gibt es andere Lösungen, um keine seiner liebsten Sendungen zu verpassen.
Aufnehmen leicht gemacht mit Digital-TV und Streaming
Alle grossen Digital-TV-Anbieter wie Swisscom, UPC, Sunrise oder Salt bieten ihren Kunden die Möglichkeit, Sendungen oder wiederkehrende Serien aufzunehmen. Wie viel Speicherplatz dafür zur Verfügung steht und wie lange die Aufnahmen gespeichert bleiben, hängt von der Art des Abonnements ab. Die Aufnahmen können in der Programmübersicht direkt am TV-Gerät oder von unterwegs per App programmiert werden.
Auch die Abonnenten von TV-Streaming Plattformen wie Zattoo, Wilmaa oder Teleboy können per App oder Internet einzelne Sendungen oder ganze Serien aufnehmen, um sie zeitversetzt zu einem beliebigen Zeitpunkt zu schauen. Oft ist eine Aufnahme aber gar nicht nötig, denn alle Streaming-Plattformen und Digital-TV-Anbieter lassen ihre Kunden bis zu sieben Tage im Fernsehprogramm zurückspulen, um Verpasstes nachzuholen. Zeitdauer und Zahl der verfügbaren Sender unterscheiden sich je nach Abonnement.
Kopien für immer sichern
Was aber, wenn man eine Sendung oder Serie nicht nur einmal oder dreimal wieder schauen, sondern für immer sammeln und sichern möchte? Bei Wilmaa und Teleboy können aufgenommene Sendungen lokal auf dem PC heruntergeladen werden. Bei Teleboy zum Beispiel als MP4-File im HD-Format (1280×720 Pixel). Bei Zattoo gibt es diese Möglichkeit nicht. Die Downloadfunktion stehe aber schon lange auf der Liste der noch zu entwickelnden Funktionalitäten, heisst es auf Anfrage.
Schwierig wird es, Sendungen der Digital-TV-Anbieter aufzuzeichnen. Dort wird das Material in der Regel auf den Set-Top-Boxen kopiergeschützt gespeichert und kann nicht über einen digitalen Ausgang (z.B. Hdmi) übertragen werden. Nur die Übertragung per Scart-Kabel auf ein externes Aufnahmegerät ist möglich, allerdings nicht in hochaufgelöster Qualität.
Neuere Smart-TV-Geräte können Fernsehsendungen direkt auf eine externe Festplatte aufzeichnen – solange der Sender das durch mitgesendete Signale nicht verbietet. Doch selbst wenn die Aufnahme erlaubt ist, werden die Sendungen auf der Festplatte häufig in einem herstellerspezifischen Format gespeichert. Sie lassen sich dann nur auf dem Smart TV selber wieder abspielen.
Wer die Inhalte später auch auf anderen Geräten sehen will, kann zu einem Trick greifen: Die Programme der meisten Digital-TV-Anbieter lassen sich auch über eine Webapp am Computer schauen. Dort können sie mit einer Screen-Recording-Software (z.B. VLC Media Player oder Quicktime) aufgenommen werden, die den Bildschirm abfilmt. Die Qualität dieser Aufnahmen kann aber nicht mit einem HD-Bild mithalten.