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«Weisch no?» – das Steherrennen 1986 in Oerlikon
Aus Sport-Clip vom 15.09.2022.
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Sportplätze im Wandel der Zeit Diese Sportanlagen faszinieren Fans seit über 100 Jahren

In der Schweiz gibt es Sportanlagen, die ihren Ursprung im vorletzten Jahrhundert haben und immer noch in Betrieb sind. Wie sich Stadien und Bahnen wie die Winterthurer Schützenwiese oder die Pferderennbahn Frauenfeld im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Jubelnde Fans, Stars, unvergessliche Momente: Wo Sportanlässe stattfinden, wird nicht selten Geschichte geschrieben. Was dabei oft vergessen geht, ist, dass auch die Austragungsorte selbst viel zu erzählen haben – vor allem, wenn sie über hundertjährig sind.

Die ersten grossen Sportanlagen der Schweiz

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Der Ursprung grösserer und fixer Sportstätten in der Schweiz liegt in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Meist waren es Private und Sportvereine wie Fussballclubs, die für die Ausübung ihres Sports den Bau entsprechender Stätten vorantrieben.

Zwischen 1900 und 1920 entstanden mehr oder weniger befestigte Fussballplätze. Danach folgte der Bau erster Stehplatzrampen und Holztribünen. Mit dem steigenden Interesse des Publikums wurden in der Schweiz bis Mitte der 1930er-Jahre zwölf Fussballstadien mit jeweils mehr als 10'000 Zuschauerplätzen gebaut.  

Zu den ersten permanenten Sportstätten der Schweiz gehören auch Schiessstände und diverse Schwimmbäder. Der Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina wurde 1904 erstmals errichtet. Die Bobbahn ist die älteste ihrer Art und wird jedes Jahr von Neuem aus Natureis gebaut.

Vier Beispiele alter Schweizer Sportanlagen, die in den Grundzügen nach wie vor an den Geist vergangener Zeiten erinnern.

Schützenwiese Winterthur

Der FC Winterthur spielte schon auf der «Schützi», als der Platz noch Kronenwiese geheissen hat. Das war vor etwa 125 Jahren. «Damals hat man mit Pflöcken, Seilen und Sägemehl ein Spielfeld hergerichtet», sagt SRF-Mitarbeiter und Historiker Markus Gafner, der seine Lizenziatsarbeit über das Stadion verfasst hat. Erst in den 1920er-Jahren erfolgte der Bau einer ersten Holztribüne als Grundstein des Stadions.

Wiederum Jahrzehnte später, 1958, wurde die erste Betontribüne eingeweiht. «In all den Jahren wurde die ‹Schützi› nie ganz abgerissen, sondern stets schrittweise erneuert und erweitert.» Das macht das Stadion hierzulande zu einer der traditionellsten noch existierenden Anlage ihrer Art – nebst dem Aarauer Brügglifeld.

Golfplatz Samedan

Es war ein Bündner Hotelier, der im Jahr 1890 den Golfsport in die Schweiz holte und in St. Moritz den ersten 9-Loch-Platz lancierte. In Maloja entstand wenig später eine zweite Engadiner Anlage. Aber der älteste Golfplatz, der noch in Betrieb ist, ist in Samedan zu finden. «Der 18-Loch-Kurs hat sich im Laufe der Jahre zwar verändert», sagt Chasper Lüthi, zwischen 1985 und 2006 Betriebsleiter der Anlage.

«Aber manche Löcher sind immer noch circa dort, wo sie ursprünglich waren.» Zudem befindet sich der Platz auf dem exakt gleichen Perimeter wie bei der Gründung anno 1893.

Offene Rennbahn Oerlikon

Die Offene Rennbahn Oerlikon wurde 1912 in nur einem halben Jahr inmitten von Schrebergärten und Feldern gebaut. Oerlikon, damals ein Bauerndorf, gehörte noch nicht zu Zürich. Die Rennbahn war eine der ersten Steilwandbahnen Europas und gilt als architektonisches Meisterwerk.

«Der eigentliche Körper der Anlage ist noch von früher», sagt Alois Iten, Betriebsleiter und Präsident der Interessengemeinschaft Offene Rennbahn. «Aber viele Bahnabschnitte und Tribünen mussten über die Jahrzehnte gestützt oder renoviert werden.»

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Die legendäre Schöne: Offene Rennbahn Oerlikon
aus Treffpunkt vom 28.05.2024. Bild: Keystone/Walter Bieri
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Die Rennbahn gehört der Stadt Zürich und steht unter kantonalem Denkmalschutz. Die Anlage wird für Anlässe aller Art und von Frühling bis Herbst für Trainings und Radbahnrennen genutzt.

Pferderennbahn Frauenfeld

Die Pferderennbahn stammt aus dem Jahr 1919. «Nach dem 1. Weltkrieg herrschte eine Aufbruchstimmung», sagt Christoph Müller, langjähriger Mitorganisator und heutiger Ehrenpräsident des Rennvereins Frauenfeld. «Man sehnte sich nach Anlässen, die Gemeinschaft und Verbindung stärken.»

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Pferderennen in Frauenfeld
Aus Antenne vom 08.05.1964.
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Hohe Armeeangehörige regten an, in Frauenfeld Pferderennen durchzuführen. Der geeignete Platz, die grosse Allmend, war rasch gefunden und gehört noch heute der Schweizer Armee.

«Bis in die 40er-Jahre wurde die Infrastruktur extra für die Anlässe auf- und wieder abgebaut, danach gab es erste fixe Tribünen.» Die Anlage hat sich über die Jahre stark verändert, eines ist noch gleich: «Die Pfingstrennen, die 1919 lanciert wurden, finden immer noch jedes Jahr statt.»

Radio SRF 3, Aktuell, 15.07.2024, 10:15 Uhr ; 

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