Die ganze Woche konntet ihr für Siri Wigger, Simon Ehammer oder Dominic Stricker abstimmen. Nun sind die Würfel gefallen. Wer von diesen drei Jungtalenten zum zweiten «SRF 3 Best Talent Sport» gekürt wird, wird in der «Sports Awards»-Livesendung am Sonntag, 13. Dezember 2020 um 20.05 Uhr auf TV SRF 1, bekannt gegeben. Der Gewinnerin oder dem Gewinner winkt ein Förderpreis im Wert von 12'000 Franken im Namen der Schweizer Sporthilfe.
Siri Wigger, Langlauf
Siri Wigger gilt als Langlauf-Talent. Die 17-jährige Zürcher Oberländerin sammelte in diesem Jahr Medaillen. An den Olympischen Jugendspielen in der Westschweiz gewann sie im Januar zweimal Gold und einmal Silber und war damit die herausragende Athletin einer starken Schweizer Delegation. Auch einen Monat später überzeugte sie an den Junioren-Weltmeisterschaften im deutschen Oberwiesenthal als dreifache Medaillengewinnerin: Nach Bronze im Sprint und im Skating-Rennen führte sie die Staffel zu Gold.
Die vielen Erfolge in der Loipe können angesichts ihrer familiären Voraussetzungen niemanden verwundern. Vater Jeremias Wigger und Mutter Sylvia Honegger nahmen als Langläufer zwischen 1988 und 1998 je dreimal an Olympischen Spielen teil. Dort will auch die Gymnasiastin der Sportmittelschule Engelberg dereinst für Furore sorgen.
Simon Ehammer, Leichtathletik
Ein Multitalent seines Formats hat die Schweizer Leichtathletik schon lange nicht mehr gesehen: Mit 1,84 Metern und 80 Kilogramm bringt Simon Ehammer beste körperliche Voraussetzungen für einen modernen Zehnkämpfer mit. Welch grosses Potenzial in ihm steckt, bewies der 20-jährige Appenzeller in den letzten Monaten gleich mehrfach. Mit seiner Bestmarke von 8231 Punkten war er 2020 die Nummer 2 der Jahresweltbestenliste; den Schweizer Rekord von Beat Gähwiler aus dem Jahr 1988 verpasste der U20-Europameister von 2019 damit lediglich um 13 Zähler.
Ehammers Stärken liegen in den Sprint- und Sprung-Disziplinen, allen voran im Weitsprung. Sein Satz auf 8,15 Meter Ende Juni in Schaffhausen – die zweitbeste Weite eines Schweizers aller Zeiten – hätte 2018 für eine EM-Medaille gereicht. Die im Oktober begonnene Spitzensport-Rekrutenschule ermöglicht es ihm, erstmals eine Art Profileben zu führen – mit dem Ziel, sich für die Olympischen Spiele 2021 zu qualifizieren.
Dominic Stricker, Tennis
Dominic Stricker ist Teil einer aufstrebenden Schweizer Tennis-Generation. Dass der 18-jährige Berner das Zeug dazu hat, den Sprung an die Weltspitze zu schaffen, bewies er im Oktober mit seinem Sieg an den French Open der Junioren eindrücklich. Im historischen Schweizer Final auf dem Pariser Sand wies er seinen Freund Leandro Riedi mit beeindruckendem Offensivspiel in die Schranken.
Der Linkshänder trat damit in die Fussstapfen von Stan Wawrinka, der 2003 als letzter Schweizer Junior in Roland Garros triumphiert hatte. Indem er als erster Spieler seit Fernando Gonzalez 1998 im Einzel und im Doppel gewann, übertraf er Wawrinka sogar. Im November schnupperte Stricker auf Einladung der ATP in London Masters-Luft. Als eines von drei Nachwuchstalenten wurde die aktuelle Weltnummer 1156 als Sparring-Partner für Djokovic und Co. eingeladen. Im nächsten Jahr will Stricker bei den Profis Fuss fassen.