In den 1930er-Jahren entsteht das Schweizer Radio, in den 1950er-Jahren kommt das Schweizer Fernsehen hinzu. Seither werden Sendungen archiviert. Was früher auf Bändern in Schränken im Keller lagerte, wird heute in einem einzigen Schrank aufbewahrt: dem Archiv-Roboter.
Heute wird jede Radio- und Fernsehsendung archiviert. Früher war dies nur sporadisch der Fall. Die Bänder waren teuer und wurden zum Teil überspielt.
Im SRF-Archiv lagern unzählige Ton- und Filmdokumente. Sie zeigen auf, was in einer gewissen Zeit wichtig war und die Gemüter bewegte. Interessant ist aber auch, wie die Menschen gesprochen haben, wie sie angezogen waren oder wie man die Schweiz im Ausland wahrgenommen hat.
Archiv-Roboter als wahres Wunderding
Jede SRF-Mitarbeiterin und jeder SRF-Mitarbeiter kann heute die archivierten Sendungen vom eigenen Laptop aus suchen. Sie werden innert Minuten auf den Computer «überspielt». Möglich macht das der Archiv-Roboter im Keller des SRF in Zürich Leutschenbach. Ein rund zehn Meter langer Schrank, der auf Kassetten das gesamte SRF-Archivmaterial enthält.
Allerdings befindet sich Zürich Leutschenbach in einem ehemaligen Sumpfgebiet. Ein Wasserschaden kann also nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Sollte das Archivmaterial beschädigt oder gar zerstört werden, lagert eine Kopie davon auch in Bern.
SRF-Archiv ist zugänglich für alle
Grosse Teile des SRF-Archivs, alte Radio- und Fernsehsendungen, sind hier bereits für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis nächstes Jahr sollen so beispielsweise alle «Echo der Zeit»-Sendungen online abrufbar sein.
Ein Spezialfall bildet Musik, die im Radio gespielt wird. Diese wird in einer nationalen, digitalen Musikdatenbank mit rund sechs Millionen Titel abgelegt. Darauf haben die SRG-Radios aus allen vier Sprachregionen Zugriff.
Unerfasste Tondokumente
Allerdings gibt es auch noch viele Schellack- und Vinyl-Platten, die nicht digital erfasst sind. Konkret lagern im SRF-Keller noch rund 70'000 Platten aus den 30er-, 40er- oder 50er-Jahren, die nur dann digitalisiert werden, wenn jemand einen Titel spielen möchte.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn in einem Wunschkonzert explizit nach einem solchen Titel gefragt wird.