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Der Mittwoch in Mürren «Very british» und teuflisch gut

Dank britischer Feriengäste und waghalsiger Skipioniere wurde Mürren zur Wiege des alpinen Skisports. Weltweit bekannt ist auch das Inferno-Rennen, das 1928 erstmals ausgetragen wurde.

Video
Mit Seriensiegerin Susanne Bleuer auf der Inferno-Piste
Aus Radio SRF Musikwelle vom 26.02.2020.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 5 Sekunden.

Susanne Bleuer hat das Inferno-Rennen in der Kategorie der Frauen mehr als einmal gewonnen. Mit fünf Siegen nacheinander hält sie den Serienrekord. Nun nimmt sie Manuel Rupp und Yves De Prà vom Video-Team mit auf die «teuflische» Piste, die vom Schilthorn bis hinunter nach Lauterbrunnen führt.

«Das Inferno-Rennen ist ein wichtiger Anlass für Mürren», meint Susanne Bleuer. «Während einer Woche ist hier oben so richtig der Teufel los.» Speziell auf dieser Strecke ist, dass es auch flache Teile und zwischendurch sogar Aufstiege gibt. Vorausdenken und vorausschauen sind deshalb besonders wichtig, ebenso wie eine gute Einteilung der Kräfte.

Der Name Lunn klingt bis heute nach

Während die beiden Kameramänner eigenen Erfahrungen auf der langen Inferno-Piste machen, ist Roman Portmann unterwegs im Skigebiet. Auf dem Sessellift auf den Schiltgrad lernt er zufällig Bernard Lunn kennen, den Enkel von Sir Arnold Lunn. Diesem ist in Mürren ein Denkmal gewidmet.

Ein gegossenes Portrait auf einem hohen Stein.
Legende: Am Bahnhof Mürren erinnert ein Denkmal an den britischen Skipionier Arnold Lunn (1888-1974). SRF

Sir Arnold Lunn gilt als Vater der Slalom- und der Abfahrtsdisziplin. Der «Skipapst» hat nicht nur den Wintersport, sondern auch Mürren nachhaltig geprägt. Sein Enkel Bernard – Wahl-Mürrener der vierten Lunn-Generation – kennt so einige bezeichnende Anekdoten.

Audio
Bernard Lunn erzählt von seinem Grossvater Sir Arnold Lunn
aus Audio MW vom 26.02.2020. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 48 Sekunden.

«Respekt vor der Natur und vor Gott sind meinem Grossvater sehr wichtig gewesen», erzählt Bernard Lunn. Darüber habe er auch Bücher geschrieben. Dass Mürren seinen Grossvater mit einem Denkmal würdigt, freut ihn. Doch er meint: «Das Porträt von ihm erinnert mich eigentlich nicht an meinen Grossvater.»

Dass Bernard Lunn ebenfalls begeisterter Skifahrer ist, erstaunt bei seiner Familiengeschichte nicht. Eine Teilnahme am Inferno-Rennen ist für ihn Ehrensache. Auch dieses Jahr war er wieder auf dieser anspruchsvollen Strecke unterwegs.

Die von Arnold Lunn entwickelten Abfahrts- und Slalomregeln wurden 1921 in Mürren bei den britischen Landesmeisterschaften zum ersten Mal angewendet. Drei Jahre später gründet der Brite in Mürren den Kandahar Ski Club.

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