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«Malaguena» von Caterina Valente im «Schlagermosaik»
Aus Audio MW vom 15.01.2021. Bild: Koch ; Studio Basel;Studio Zürich
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 11 Sekunden.

Caterina Valente So wird man zum Weltstar

Sie hatte das Zeug fürs ganz grosse Showbusiness. Caterina Valente galt als sogenannter «Triple Threat»: Sie war eine exzellente Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. In Deutschland gab man dem vorerst aber keine Beachtung. So richtig berühmt wurde sie erst über einen Umweg.

Fällt der Name Caterina Valente heute, spricht man von einem der grössten Showstars des letzten Jahrhunderts. Aber natürlich musste auch sie anfangs kleine Brötchen backen. 1954 erschien nach Liedern wie «Istanbul» oder «O Mama, o Mama, o Mamajo» auch «Malaguena» als Single in Deutschland.

Die Produzenten setzten dabei auf eine deutsche Version (produziert im Juni 1954) als auch eine spanische Aufnahme (produziert im Dezember 1954). In Deutschland floppte Caterina damit jedoch.

Kluge Strategie

Dabei war ihr Typ sehr gefragt: südländische Leidenschaft gepaart mit einer umwerfenden Stimme und atemberaubendem Charisma. Ihr deutscher Verleger Ralph Maria Siegel verschickte «Malaguena» weltweit an die Radiostationen, auch an die amerikanischen. Diese (damals übliche) Strategie ging bei Caterina Valente auf: Die Single wurde im Januar 1955 in den USA richtig gepusht.

Who is Caterina Valente?

Wenig später wurden die Schallplattenhändler in den USA mit Anfragen nach der Single einer gewissen Caterina Valente überhäuft. Dort war man erstaunt, weil es sich offensichtlich um eine Produktion der deutschen Firma Polydor handelte. Auf die Schnelle wurden einige hunderttausend Exemplare von «Malaguena» aus Übersee bestellt.

Eindeutige Verkaufszahlen der Single liegen heute leider keine mehr vor. Klar ist aber: Das Ganze ebnete den Weg für die danach erschienene Single «The Breeze and I» – und die war ein Top-Ten-Hit in Amerika und England.

Ein neuer Sound aus good old Germany

Grund für den Erfolg war der aktuelle Hype um spanisch-südamerikanische Tänze wie Rumba und Mambo. Ausserdem war das amerikanische Publikum begeistert vom Sound, den Werner Müller und sein RIAS-Tanzorchester dazu ablieferten.

Ein amerikanischer Experte vermutete sogar, dass für die Aufnahme wohl 100 Violinisten engagiert wurden. So satt und überwältigend war der Klang der Streicher. Tatsächlich waren es lediglich deren 30. Die Aufnahme wurde aber doppelt abgemischt, was zum vollen Klangbild führte. Man sprach sogar von «The New Sound», der da aus good old Germany herübergeschwappt war.

Ein Star von Weltformat

Für Valente selbst war es jedenfalls der Durchbruch zu einer einzigartigen Weltkarriere, die bis heute ihresgleichen sucht. Im März 1955 trat sie dann auch ein erstes Mal vor einem Millionenpublikum im US TV auf und faszinierte das Publikum mit ihrer Interpretation von «Malaguena».

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