In den 1960er-Jahren war Connie Franics in ihrer Heimat den USA bereits ein gefeierter Star. Sie war auch eine der ersten amerikanischen Sängerinnen, die ihre Titel in fremden Sprachen zusätzlich herausbrachte, um in den jeweiligen Ländern beim Publikum zu punkten. In Italien hatte das schon bestens funktioniert, nun sollte der Clou auch in Deutschland gelingen.
Der amerikanische Akzent war erwünscht
Da Connie im Mai 1960 gerade zu Besuch in Deutschland ist, nimmt sie ihren Hit «Everybody’s somebody’s fool» gleich vor Ort neu auf. Ralph Maria Siegel textet den Titel in «Die Liebe ist ein seltsames Spiel»um. Connie spricht kein Wort Deutsch. Deshalb singt sie den Titel mit Hilfe eines phonetisch geschriebenen Texts neu ein. Ihr amerikanischer Akzent ist hörbar, aber das macht es umso charmanter. Leider bleibt es bei der Originalaufnahme nicht nur beim Akzent. Nachdem Francis bereits wieder abgereist ist bemerken die Produzenten, dass die Aufnahme unbrauchbar ist – Connies Aussprache klingt so quer, dass man sie kaum verstehen kann.
Dank Zischlauten zum Evergreen
Als Rettung in der Not fällt einem der Produzenten ein, dass man durch ein paar hinzugefügte «S»- und Zischlaute die Aufnahme doch noch aufpeppen und verständlicher machen kann. Gesagt getan! Die Puzzle-Arbeit lohnt sich denn auch tatsächlich. Für Aussenstehende ist es nicht bemerkbar, dass im Studio nachgeholfen wurde. Auffallend jedoch ist, dass der Hit im englischen Original ganze 30 Sekunden länger dauert. Die erste Strophe Connies deutscher Aufnahme war angeblich ein solch phonetisches Desaster, dass man sie komplett wegschneiden musste. «Die Liebe ist ein seltsames Spiel» fängt daher direkt mit dem Refrain an. Geschadet hat es dem Evergreen nicht.