Die Jugend will sich von der älteren Generation abheben – auch sprachlich. Das war in Deutschland auch besonders in den 1950er-Jahren der Fall. Damals wollten die jungen Menschen nicht mehr mit der Kriegsgeneration vor ihnen verglichen werden. Hinzu kam der frische Wind von Freiheit und Unbeschwertheit, den die amerikanischen und britischen Soldaten in den deutschen Besatzungszonen verbreiteten.
Ted Herold – die deutsche Elvis-Kopie
Englisch galt also als hip – vor allem in der Musik. Deshalb sangen Teen-Idole wie Conny Froboess von ihrem «Blue Jean Boy» oder Peter Kraus von seinem «Sugar Baby». Auch Harald Schubring wurde auf Amerikanisch getrimmt. Unter seinem Künstlernamen Ted Herold verliebte er sich als deutsche Elvis-Kopie beim «Moonlight» in sein Girl «Carolin».
Ausgerockt und «Lonely»
Das funktionierte anfangs ganz gut. In den 1960er-Jahren ebbte Herolds Erfolg dann allerdings ab. Seine an sich schöne Ballade «Lonely» orientierte sich melodisch zwar an seinem Hit «Moonlight», kam beim Publikum aber nicht mehr an. In den folgenden Jahrzehnten konnte er immer einmal wieder kleine Comebacks feiern, der grosse Erfolg blieb leider aus. 2021 verstarb Ted Herold bei einem Wohnungsbrand.