Die Zeile «Freunde bleiben» stand schon lange auf der Ideenliste von Textautor Udo Brinkmann. Um aus der Zeile einen Liedtext zu machen, fehlte jedoch die zündende Idee.
Ich wollte thematisch nicht so etwas machen wie «Lass uns Freunde bleiben» oder «Ich kann nicht mit dir befreundet bleiben», weil das schon hinreichend besungen wurde.
Freunde bleiben, Beziehungen vergehen - das sollte in etwa die Botschaft sein und Udo Brinkmann hat sie unter «Ideen für Ute Freudenberg» abgespeichert. Bis eines Tages ein Anruf seines Co-Autors Sascha Kempin kam.
Was hältst du von «Freunde bleiben – nicht über Nacht»?
«Kempin sprach den Satz bereits am Telefon mit einer Pause dazwischen aus, die er auch in die Komposition eingebaut hat, um das Publikum zunächst in die Irre zu führen und dann zu überraschen», sagt Udo Brinkmann. Augenblicklich war ihm dann auch klar, dass dieser Song wie geschaffen ist für Roland Kaiser.
Im Liedtext «Freunde bleiben» geht es um zwei Menschen, die eine Beziehung hatten, sich jedoch getrennt haben. Statt eigene Wege zu gehen, landen sie immer wieder miteinander im Bett.
Er habe dann nur noch klarstellen müssen, dass nicht eine gewöhnliche Freundschaft gemeint ist. Denn Freunde könnten ja durchaus auch über Nacht bleiben, nur liegen Freunde dann «nicht so da». Mit dem kleinen Wörtchen «so» haben die Autoren ganz harmlos und doch eindeutig gesagt, was zwischen den beiden Beteiligten läuft.
Beim Schreiben ist mir immer das Allerwichtigste, dass es um etwas geht, von dem viele Menschen sagen würden: «Bei mir war es genauso!»
Beim Texten lässt sich Udo Brinkmann gerne von anderen erfolgreichen Produzenten inspirieren. Auch bei «Freunde bleiben – nicht über Nacht» habe er sich bei einer Zeile in der zweite Strophe gefragt, wie wohl der Wortspiel-Akrobat Stepan Cebotarev es ausdrücken würde?
Heraus kam der Satz «Ständig fall'n wir auf uns rein und über uns her.» Erfunden hat die Zeile Udo Brinkmann aber sie sei irgendwie 'gechannelt' von Stepan Cebotarev, meint der Autor.