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Freddy Quinn Frontalangriff auf die Jugend

Mit seinen Seemannsliedern über ferne Welten und Heimweh war Freddy Quinn der Schlagerstar der 1950er- und 1960er-Jahre schlechthin. Er pflegte ein Saubermann-Image, das so gar nicht ins Bild der aufkeimenden Jugendprotest-Generation passen wollte und teilte entsprechend aus.

Generationskonflikte gibt es schon seit Menschengedenken. Die Jungen sind immer faule Nichtsnutze, die durch ihren Lebensstil die Zukunft der Gesellschaft gefährden. Genau diese Haltung vertritt auch Freddy Quinn in seinem Song «Wir» aus dem Jahr 1966.

Faule Nichtsnutzer

So bezeichnet er die Jugendlichen als faule Gammler, die in Parks herumlungern und sich weder um den Erhalt des Friedens, die Gesellschaft oder ihre Bildung kümmern. Im Gegensatz dazu sieht er die «Wir»- Generation, zu der er sich selber zählt. Eine Generation, die noch unmittelbar mit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert war. Werte wie Zielstrebigkeit, Eifer und Respekt stehen bei seiner Generation an erster Stelle.

Gefahr für den Saubermann

Kein Wunder fühlt er sich durch die langhaarigen Unruhestifter, die gegen Recht und Ordnung protestieren, angegriffen. Zusammen mit den Beatles und Rolling Stones weht zeitgleich ein neuer, musikalischer Wind, wodurch er als Schlagersänger mit Saubermann-Image eine gewisse Gefahr auf sich zukommen sieht.

Alles schon einmal da gewesen

Später gesteht Quinn in einem Interview mit der Zeitung «Zeit», dass «Wir» ein Fehler war. Es sei idiotisch gewesen, die jungen Leute so anzugreifen, nur weil sie lange Haare trugen. Bemerkenswert auch, dass er vor seinem Durchbruch mit Heimwehschlagern wie «Junge komm bald wieder» oder «Die Gitarre und das Meer» als Rock'n'Roller startete. Eine Bewegung, die in den 1950er-Jahren von der älteren Generation notabene auch als Teufelsmusik, und deren Fans als halbstarke Rebellen verschrien war.

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Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

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