Wie so oft im Leben, kommt das Glück per Zufall durch die Hintertür. Bei den Gebrüder Blattschuss war dies nicht anders. Mit spiessigem Schlager hatten die jungen Studenten rein gar nichts am Hut. Sie sahen sich irgendwo in der linken Ecke und spielten «Kreuzberger Nächte» jeweils als Rausschmeisser-Nummer an ihren Konzerten.
Ursprünglich wollten sie sich mit diesem Blödelsong über andere, banale Stimmungslieder lustig machen. 1979 aber fehlte ihnen genau noch ein Titel für ihre Platte «Bla Bla Blattschuss» – also griff man auf «Kreuzberger Nächte» zurück.
Es lockte das Geld
Ausgerechnet diese Füllnummer fand Gehör bei den Radiostationen. Auch «ZDF-Hitparade»-Moderator Dieter Thomas Heck wollte die «Kreuzberger Nächte» unbedingt in seiner Sendung haben. Wiederum fragten sich die Gebrüder Blattschuss, ob sie sich dafür hingeben sollten. Bei Tantiemen von jeweils 1000 DM war die Verlockung dann allerdings doch zu gross.
Diesem TV-Auftritt ist es mitunter auch zu verdanken, dass es ihre Nummer – die gerade einmal aus zwei Akkorden besteht und bei der sich alles um Bier dreht – in die Hitparaden schaffte. In den 1980er Jahren feierten die Gebrüder Blattschuss ihre goldene Zeit, die ihnen ein beschauliches Musikerleben bescherte.