Vom Freund betrogen und hintergangen – und dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen. «Ich halt das aus», singt Gitte selbstbewusst in ihrem Lied «Freu dich bloss nicht zu früh». Sie steht ihren Mann und wird dadurch zum Vorbild einer Frauengeneration, die erst gerade dabei ist, sich zu emanzipieren.
Musical als Vorlage
Die Melodie dazu – ein Cover. Die Nummer stammt ursprünglich aus dem musikalischen TV-Special «Tell me on a Sunday» von 1979 aus der Feder von Musicalkomponist Andrew Lloyd Webber. In diesem Einpersonenstück verkörpert die britische Musicaldarstellerin Marti Webb eine junge Engländerin, die sich in den USA auf die Suche nach der grossen Liebe begibt und dabei gleich mehrmals scheitert.
«Take that Look off your face»
Die Reaktionen darauf sind so positiv, dass Webber die Show durch Tanznummern ergänzt und sie zum abendfüllenden Musical «Song and Dance» für den Londoner West End erweitern lässt. Marti wiederum erstürmt mit dem Titel «Take that Look off your face» die britische Hitparade.
Der Hype um den Song dehnt sich international aus. Auch in Deutschland tritt Marti damit in TV-Shows auf.
Gelungener Imagewechsel
Gitte ist zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einem neuen Image. Sie möchte nicht weiter belanglosen Schlager, sondern anspruchsvolle Lieder singen. Zudem will sie das Bild einer starken, emanzipierten Frau verkörpern. «Take that Look off your face» scheint wie geschaffen dafür zu sein. Mit der deutschen Version gelingt ihr nach ein paar Flops endlich der ersehnte Erfolg.
Die weiteren Lieder des Musicals bringt Gitte in ihrem Konzeptalbum «Bleib noch bis zum Sonntag» ebenfalls heraus.
Starke Auszeichnung
Mit folgenden Hits wie «Ich bin stark» oder «Ich will alles» untermauert Gitte ihr neues Image. Ausserdem setzt sie ein Zeichen, indem sie fortan nicht mehr nur als Gitte, sondern zusätzlich mit ihrem Nachnamen als Gitte Haenning auftritt. Anerkennung für ihr künstlerisches Engagement erntet sie 1983 durch eine erste Goldene Schallplatte.