Geld ist für den Mann von Welt das Einzige, was zählt. Was sich hier in Hazy Osterwalds «Konjunktur-Cha-Cha» so hübsch reimt, hat mehr Tragweite, als es vorerst den Anschein macht. Das gewisse Pinke Pinke ist in der Tat der Kitt, der hält, wenn man davon genügend hat. Das trifft heute genauso zu, wie während des Wirtschaftswunders in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Grosses Staunen im Wachsfigurenkabinett
Weil Hazy Osterwald mit seinem «Kriminaltango» 1959 einen grossen Hit landen kann, versucht er sein Glück erneut mit einem diesmal zeitkritischen «Panoptikum». In diesem Wachsfigurenkabinett des Lebens gibt sich die aktuelle Prominenz von Maria Callas über Grace Kelly bis hin zu Marlene Dietrich ein Stelldichein. Der kleine Mann schaut währenddessen ganz verwundert zu. Grosse Beachtung findet Hazy damit leider nicht.
Die Reichen sichern sich die Butterseite
Dennoch wird auch sein nächster Streich wieder zeitkritisch. Im «Konjunktur-Cha-Cha» wird dem kleinen Mann wieder vorgezeigt, wie sich die Reichen die Butterseite des Lebens sichern. Herrlich, wie Hazy dem Wirtschaftswunder damit einen satirischen Spiegel vorsetzt. Die mörderisch-gruselige Schauergeschichte des Kriminaltangos kann er damit jedoch nicht toppen. Erst im Rückblick betrachtet fällt auf, wie innovativ und mutig Hazy damit doch war.