Dank Hits wie «Monsieur Dupont» oder «Schuld war nur der Bossa Nova» war Schlagersängerin Manuela in den 1960er-Jahren gross gefragt. Mitverantwortlich für diesen Erfolg war natürlich auch ihre Präsenz im Fernsehen – insbesondere in der Kultsendung «ZDF Hitparade».
Viele Jahre konnte sie sich an der Spitze halten. Anfangs der 1970er-Jahre begann ihr Erfolg allerdings zu verblassen. Ihr Stil war irgendwie nicht mehr zeitgerecht. Manuela sah den Grund allerdings beim ZDF selber.
Korruption auf der Toilette
So berichtet sie 1977 in der Zeitung Gong, wie ein Redaktor der «ZDF Hitparade» sie dazu genötigt habe, Schmiergeld für einen Auftritt zu bezahlen. Anfangs verlangte er 2000 DM. Die Übergabe fand auf einer Toilette statt. Das Geld musste sie versteckt in einer leeren Plattenhülle überreichen. Später seien noch einmal 3000 DM geflossen. Als der Redaktor dann aber 20'000 DM für eine eigene kleine Show verlangte, wurde es Manuela zu viel.
Schuss ging nach hinten los
Die Publikation des Artikels führte dazu, dass der Redaktor freigestellt wurde. Dennoch ging der Schuss nach hinten los. Nach eigenen Recherchen befand das ZDF, dass der Redaktor unschuldig sei. Manuela reichte dagegen Klage ein. In erster Instanz gewann sie sogar. In zweiter Instanz aber erhielt das ZDF Recht. Die Konsequenz war, dass Manuela überhaupt keine TV-Angebote mehr erhielt.
Schuld war nur der Bossa Nova
Damit verblasste Manuelas Stern definitiv. Erst viel später konnte sie sich mit dem ZDF wieder versöhnen. Im Film «Schuld war nur der Bossa Nova» durfte sie 1992 sogar mitspielen und wurde auch wieder für kleine Nostalgie-Auftritte engagiert. Der grosse Erfolg blieb aber auf der Strecke. 2001 verstarb Manuela mit gerade einmal 57 Jahren an Krebs.