Für einen Titel, bei dem es um Halligalli und Saufgelage geht, konnte sich Roland Kaiser nicht begeistern. Das ist verständlich. Kommt hinzu, dass «Sieben Fässer Wein» auch gar nicht für ihn gedacht war, sondern für Rex Gildo. Dieser hatte zuvor mit «Fiesta Mexikana schon einen ähnlichen Stimmungshit gelandet. Schuld an der «Verwechslung» war der gemeinsame Produzent, der sowohl Gildo als auch Kaiser unter Vertrag hatte.
Schon Rex waren sieben Fässer zu viel
Rex erschien einfach nicht im Studio, als er «Sieben Fässer Wein» aufnehmen sollte. Anscheinend konnte auch er sich nicht für Rambazamba und hochprozentige Fetenstimmung erwärmen. Der Produzent glaubte aber so sehr an den Erfolg des Titels, dass er zu einer Notwehr griff.
Roland Kaiser war damals noch ein unbeschriebenes Blatt und wurde anstelle von Rex ins Studio gerufen um den Titel als Demo-Version einzusingen. Man versprach ihm wortwörtlich, dass es lediglich bei dieser Probe-Aufnahme bleiben würde.
Top-Hit wider Willen
Ein paar Wochen später dann die freudige Nachricht: «Roland, Du kannst Deinen ersten Hitparaden-Erfolg feiern!» Man hatte seine Aufnahme einfach veröffentlicht, ohne ihn voher darüber in Kenntnis zu setzen.
Roland machte zwar gute Miene zum bösen Spiel und trällerte seinen ersten Hit brav bei TV-Sendungen. Innerlich brodelte es aber mächtig. Lange Zeit soll er den Titel bei seinen Live-Konzerten regelrecht gemieden haben. Mittlerweile hat Roland, laut unserem «Schlagermosaik»-Fachmann Roger de Win, seine Meinung wieder revidiert. Immerhin hat er «Sieben Fässer Wein» ja auch seinen Durchstart als Schlagerstar zu verdanken.