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Volksmusik-Instrumente Das unterschätzte Schwyzerörgeli

Es ist klein und herzig und eignet sich sowohl als Begleit- als auch als Soloinstrument. Dem Schwyzerörgeli lassen sich leicht Töne entlocken, aber dennoch wird es unterschätzt. Florian Wyrsch als Jungmusiker und Marcel Zumbrunn als versierter Virtuose sind sich diesbezüglich einig.

Es dauert gewiss nicht lange, bis man einem Schwyzerörgeli brauchbare Töne entlocken kann. Vielleicht ist das urschweizerische Instrument auch deshalb sowohl bei Jungmusikanten als auch reiferen Neueinsteigern so beliebt. Ausserdem gilt das Schwyzerörgeli als Instrument, welches sich viele durch Learning by Doing aneignen können.

Auf eigene Faust

Auch Florian Wyrsch aus Bönigen BE begann mit zehn Jahren vorerst auf eigene Faust Schwyzerörgeli zu spielen. Seit einiger Zeit besucht Florian aber regelmässig den Musikunterricht. Im Herbst 2018 gründete er zusammen mit zwei Freunden die Formation Silberhorn und spielt neu nebst Schwyzerörgeli auch Akkordeon.

Auch dem Verband Schweizer Volksmusik blieb sein Talent nicht verborgen. Florian wurde mit vier weiteren Jung-Musikerinnen und Musikern dazu auserkoren die Hymne zum Eidgenössischen Volksmusikfest in Crans Montana 2019 zu komponieren.

Die Tücken des Schwyzerörgelis

Beim Schwyzerörgeli ändert sich der Ton einer Taste auf der Melodieseite je nachdem ob man stösst oder zieht. Auf der Basseite hingegen bliebt der Ton immer gleich. Beim Akkordeon bleiben die Töne unabhängig von der Stossrichtung immer gleich.

Will man eine Melodie in einer anderen Tonart spielen, lässt sie sich beim Schwyzerörgeli nicht ganz einfach transponieren. Vielmehr muss die Melodie neu eingeübt werden. Dieser kleine, aber feine Unterschied macht das Schwyzerörgeli speziell und vielleicht auch ein wenig komplizierter, erklärt Marcel Zumbrunn.

Info:

Bilderbuchkarriere mit dem Schwyzerörgeli

Auch Zumbrunn fing mit 11 Jahren mit dem Schwyzerörgeli an. Vier Jahre später spielte er bereits praktisch jedes Wochenende zusammen mit seinen Kollegen vom Schwyzerörgeliquartett Habkern auf. Ab 2000 stiess er zu den Örgelifründe Stockenfluh hinzu und blieb der erfolgreichen Formation bis zu ihrer Auflösung 2009 treu.

Mittlerweile ist er vorwiegend mit seinen Stammformationen Berner Örgeliplausch, Schabernack und Trio Örgeliwirbel anzutreffen, wo er mehrheitlich den Berner- aber auch Innerschwyzer-Stil pflegt. Ausserdem betreibt er seit geraumer Zeit eine eigene Schwyzerörgelischule.

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