Schon sein Grossvater spielte Trompete und Alphorn. Am Samstag wurde dann jeweils zusammen der «Ländlerzmorge» gehört. Hier waren es die tiefen Töne des Kontrabass', die den kleinen Jérôme in ihren Bann zogen. Seither lag er seinen Eltern ständig in den Ohren, dass er dieses Instrument selber spielen möchte.
Liebe auf den ersten Ton
Zwei Jahre später konnte er seinen Kopf durchsetzen. Das grösste Hindernis war für den Sechsjährigen nicht etwa fehlendes musikalisches Talent, sondern die Körpergrösse. Glücklicherweise gibt es entsprechende Instrumente für jedes Alter. Der Kontrabass wuchs also sozusagen mit Jérôme mit. Es war übrigens wirklich Liebe auf den ersten Blick. Weil ein sicherer Standfuss fehlte, musste der neue Kontrabass beispielsweise anfangs sogar vorsichtshalber mit ins Bett. Ansonsten hätte man ihn an die Wand stellen müssen und er hätte womöglich umfallen können.
Ausgezeichnetes Jungtalent
Der mittlerweile 18-jährige Jérôme konnte in seiner kurzen Zeit als Kontrabassist bereits einige Preise gewinnen. 2016 nahm er mit Dominik Wagner zusammen beispielsweise erfolgreich am Kiwanis Jugendförderpreis Ob- und Nidwalden teil teil. Dabei wurde Siro Odermatt auf ihn aufmerksam und engangierte ihn als Bassist im Handorgelduo Marti-Odermatt. Im Januar 2017 gewann er zusammen mit dieser Formation den «Viva Nachwuchspreis».
Das Talent von Jérôme Kuhn ist auch dem Verband Schweizer Volksmusik bekannt. Zusammen mit vier weiteren jungen Musikerinnen und Musikern wurde der Nidwaldner auserkoren, die Hymne zum Eidgenössischen Volksmusikfest zu komponieren. «Ab is Wälschland...!» ist diesen Frühling an einem Wochenende in Crans-Montana entstanden.
Zuerst handgestrickt, dann professionell
Auch Ueli Mooser faszinieren die tiefen Töne eines Kontrabass. Sie geben der Musik die nötige Unterstützung und sind wie eine dienende Funktion, die im Hintergrund stattfindet.
Vor 60 Jahren fing der Musiker im Selbststudium an Kontrabass zu spielen. Nach einiger Zeit wollte er dann das Instrument noch richtig erlernen und besuchte das Konservatorium. Erst dort lernte er die technischen Finessen des Instruments kennen.