«Ich konnte mich nie für nur eine Schublade entscheiden», erklärt Akkordeonist Goran Kovacevic seine grosse Offenheit für die unterschiedlichsten Musikstile. Seine grenzenlose Neugier und die frühe Liebe zum Akkordeon liessen ihn zum Ausnahmekönner werden.
Appenzeller Balkanstubete
Letzten Dezember hat Goran Kovacevic zusammen mit dem Appenzeller Echo die CD «dörigehnt, die Zweit» produziert.
Zu dieser Zusammenarbeit kam es dank eines Zusammentreffens vor ein paar Jahren. «Wir haben uns bei einem meiner Konzerte getroffen und fanden uns auf Anhieb sympathisch», erinnert sich Kovacevic.
«Nach einer spontanen Jam-Session haben wir uns in den frühen Morgenstunden voneinander verabschiedet. Jahre später habe ich das Apenzeller Echo zum interkulturellen Projekt ‹Appenzeller Balkanstubete› eingeladen.» Im Februar dieses Jahres spannte man für eine weitere Balkanstubete wieder zusammen.
Im Akkordeon steckt ein kleines Orchester
Als Kind von Einwanderern wurde Goran Kovacevic 1971 in Schaffhausen geboren. Sein erster musikalischer Bezug war die osteuropäische Folklore. Seine musikalischen Anfänge reichen zurück in seine frühe Kindheit. «Schon als Fünfjähriger spielte ich zu Hause auf dem kleinen Örgeli.» Daraus entstanden ist eine grosse Liebe für dieses Instrument. «Das Akkordeon atmet, singt und ist vom Tonumfang her wie ein kleines Orchester», beschreibt Kovacevic seine Faszination für sein liebstes Instrument.
Seit vielen Jahren ist der gebürtige Schaffhauser ein Virtuose auf dem Akkordeon und spielt von traditioneller Volksmusik, Klassik, World Music oder Jazz alles. Als Solist präsentiert er sich in verschiedenen Orchestern und Formationen. Zudem wirkt er als Komponist und musikalischer Leiter von diversen Projekten.
Vom Schüler zum Professor
In Schaffhausen besuchte er die Musikschule, später studierte er am Konservatorium Winterthur und an der Staatlichen Hochschule für Musik im deutschen Trossingen. Später folgten Meisterkurse in Salzburg, Florenz, Moskau, Weimar und Toronto. Kovacevic ist Preisträger verschiedenster internationaler Wettbewerbe.
Seit 1999 ist Goran Kovacevic Professor für Akkordeon und Kammermusik am Landeskonservatorium im österreichischen Feldkirch. Die St. Galler Volksmusik-Akkordeonistin Jacqueline Wachter beispielsweise wurde von ihm ausgebildet. 2017 erhielt er den Anerkennungspreis der Kulturstiftung St. Gallen.