Es ist das Gipfeltreffen der Schweizer Ländlerszene, das Bündner Ländlerkapellentreffen. Bereits zum 58. Mal fand dieser Anlass im stets ausverkauften Forum im Ried in Landquart statt. Im Mittelpunkt stehen jeweils Ländlerkapellen aus dem Kanton Graubünden.
Eingeladen werden aber auch immer Gastformationen aus anderen Landesteilen. Und ebenfalls Tradition ist es, dass eine Formation aus dem Ausland eingeladen wird. Und diese Gäste, in diesem Jahr «Die Nussis» aus dem Südtirol, begeisterten das Publikum am meisten.
Entstehungsgeschichte der «Nussis»
Zur italienischen Formation gehören die beiden 19-jährigen Musikantinnen Katharina Egger (Klarinette) und Katharina Rinner (Euphonium und Steirische Harmonika), der 18-jährige Gregor Abler (Klarinette und Bassklarinette) sowie der 20-jährige Simon Holzer (Steirische Harmonika). «Entstanden ist unsere «Klarinettenmusi» 2021 für die Teilnahme am fünften Südtiroler Volksmusik-Wettbewerb», sagt Simon Holzer.
Für ihren Formationsnamen liessen sie sich vom Nachnamen ihres Musiklehrers Michael Nussbaumer inspirieren. «Unser Musiklehrer war anfangs nicht so begeistert von unserer Erfindung, aber mittlerweile mag er ihn ganz gerne», lacht Holzer, der als Verkäufer in einem Möbelhaus arbeitet.
Sonderpreis für «Die Nussis»
Beim erwähnten Südtiroler Volksmusik-Wettbewerb 2022 wurden «Die Nussis» mit dem Sonderpreis für Instrumentalgruppen ausgezeichnet. Sie durften daher am 24. Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck teilnehmen. Und jetzt der Auftritt am 13. Januar 2024 beim Bündner Ländlerkapellentreffen. Wohin geht die Reise mit ihrer Musik noch?
Simon Holzer lacht und sagt: «Die Länder haben wir durch, jetzt kommen die Kontinente an die Reihe.» Aktuell ist die Musik für die junge Truppe aber noch ein Hobby. Nebst Möbelverkäufer Simon Holzer besucht Gregor Abler noch das Gymnasium, Katharina Egger beginnt ihr Medizinstudium und Katharina Rinner macht eine Ausbildung zur Altenpflegerin.
Grossartige Spielfreude und Schalk
Potenzial haben «Die Nussis» ein sehr grosses. Dies war in Landquart offensichtlich. Mit ihrer Spielfreude und ihrem Schalk begeisterten sie das Publikum, welches frenetisch eine Zugabe forderte. Auch nach dem offiziellen Konzert sorgten sie Backstage zünftig für Stimmung. Von diesen vier jungen Musizierenden aus dem unteren Vinschgau wird man künftig noch viel hören. Schliesslich wurde auch das italienische Fernsehen RAI schon auf sie aufmerksam.
Den Auftritt im Kanton Graubünden hat die italienische Formation jedenfalls schon sehr genossen: «Es ist mal etwas anderes. Durch die Schweizer Formationen erhalten wir auch neue Eindrücke», sagt Simon Holzer. Er, der virtuos auf der Steirischen Harmonika spielt, hat sich jetzt auch auf einem Schwyzerörgeli versucht. «Es ist interessant, aber mit meiner Steirischen geht’s schon noch besser», sagt er.
